Volltext: Die Geschichte des Weltkrieges II. Band (2,1920)

Das Gebiet des Bi- 
alowiesky-Forstes ist 
weite Wald-- und 
Sumpflandschaft, das 
inmitten das kaiser-- 
liche Jagdschloß Bialo- 
wiez birgt. Bereits 
m Zi. August wurde 
derübergang über den 
oberen Narew und am 
5. September der Aus-- 
tritt aus dem Nordost- 
rand der Bialowieska- 
Puszcza (Wildnis) er- 
kämpft, worauf sich die 
Russen in die Sumpft 
engen nördlich und 
nordöstlich von Pru-- 
zana zurückzogen. Aber 
konnten sie 
halten. In 
der Nacht auf den 
2. September bemäch-- 
sich die Truppen 
Prinzen Leopold 
von Bayern durch 
einen Überfall der Ja-- 
siolda-Übergänge und 
erkämpften am 4. Sep-- 
tember bei und südöst- 
es an vielen Stellen auf den Bajonettsturm ankommen, 
so bei der Verteidigung des an der Straße nach Wysoko- 
Litowsk gelegenen Dorfes Tokary, das nach heftigem Ringen 
genommen wurde, und im Kampf um einen Stützpunkt 
bei Klukowicze, dessen sich siebenbürgifche Infanterie um 
Mitternacht bemächtigte. Mehrfach durchbrochen und durch 
deutsche Truppen auch bei Tymianka geworfen, räumten 
die Russen am Morgen des 21. August 1915 die Pulwa-- 
stellung und wichen gegen den Lesna-Abschnitt zurück. Wäh- 
rend die österreichisch-ungarischen Armeen östlich der nn-- 
teren Pulwa und der von Rasna nach Norden führenden 
Bahn vorzudringen versuchten, stellte sich ihnen der Feind 
und es entbrannte ein Kampf von großer Heftigkeit. Die 
Russen verteidigten jeden Fuß breit Bodens aufs zäheste, 
wurden aber entlang der ganzen Front an vielen Punkten 
geworfen, wobei zahlreiche Gefangene in die Hände der 
Angreifer fielen. Besonders heiß kämpften die bewährten 
siebenbürgischen Regimenter bei den nördlich Rasna ge- 
legenen Dörfern Gola und Suchodol. Das Infanterie-- 
regiment Nr. 64 nahm bei der Erstürmung einer von ruft 
fischen Grenadieren verteidigten Schanze die aus 7 Offi- 
zieren und 900 Mann bestehende Besatzung gefangen und 
erbeuteten 7 Maschinengewehre. Unter diesem Druck gegen 
den Lesna-Abschnitt räumten die Russen ihre Stellungen 
nördlich von Brest-Litowsk. Ihre Verfolgung in der Rich- 
tung der nach Minsk führenden Bahn wurde sogleich auf-- 
genommen. In den folgenden Tagen (am 25. August) 
drang die Heeresgruppe des GFM. Prinzen Leopold 
von Bayern in den Bialowiesky--Forst ein und überschritt 
die Lesna-Prawa, deren östliches Ufer im Unterlauf bereits 
vorher gewonnen war. 
lich Nowy--Dwor auch 
die Ausgänge aus 
diesem Sumpfgebiete. Damit hatte die Heeresgruppe des 
Prinzen Leopold von Bayern, in Fortsetzung des vom 
rechten Flügel der Heeresgruppe von Hindenburg 
besetzten Ros--Abschnittes, die Linie Wolkowysk—Nowy- 
Dwor—Pruzana erreicht. Nordöstlich von Pruzana wirkten 
die k. u. k. Streitkräfte (Xi'i. Korps), die sich in der Folge 
an die Jasiolda herankämpften. Nachdem am 8. September 
1915 südlich von Rozana der Ubergang über die Rozanka 
erzwungen war und österreichisch--ungarische Truppen weiter 
durch den Wald nordöstlich von Sielec vorgingen, mußte 
auch in der Folge um jeden weiteren Fortschritt erbittert 
gekämpft werden. Zwischen ben Straßen Wolkowysk— 
Slonim und Kobryn—Milowidy fanden heftige Gefechte 
statt. Der Übergang über die Zelwianka wurde an einzelnen 
Stellen erzwungen und österreichisch-ungarische Truppen 
nahmen das Dorf Alba (westlich von Rossow). Am 12. Sep¬ 
tember wurden im engeren Zusammenwirken mit der Heeres-- 
gruppe des GFM. v. Hindenburg die feindlichen 
Stellungen östlich von Zelwa genommen. Auch bei 
Koszele war die Zelwianka überschritten worden. Beider- 
seits der Straße Bereza-Kartuska—Kossow—Slonin war 
der Feind geworfen worden. Die Heeresgruppe des GFM. 
Prinz Leopold von Bayern hatte 2759 Gefangene ge- 
macht und u Maschinengewehre erbeutet. Nachdem in ben 
folgenden Tagen die Russen über die Szczara geworfen 
worden waren, wobei die k. u. k. Streitkräfte auf das wirk- 
famste mithalfen, erreichte die Heeresgruppe am 18. Sep- 
tember die Linie Nienadowicze—Derewnoje—Dobromysl. 
Zwei Tage darauf wurde der Übergang über ben Molczadz 
bei und südlich Dworec erzwungen. Weiter südlich gelangten 
die verbündeten Truppen unter Verfolgungskämpfen bis
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.