Volltext: Österreichs Kampf für sein Südland am Isonzo 1615 - 1617

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recht aussichtslos, so daß es Erizzo vorzog, den Weg über das 
Coglio zu nehmen. Als Vorbereitung hierzu war es aber notwendig, 
sich noch besser den Rücken und den rechten Flügel gegenüber den 
österreichischen Stellungen bei Gradiska zu decken. Hatten vene¬ 
zianische Abteilungen bereits südlich der Festung Gradiska in 
Fogliano und Cassegliano festen Fuß gefaßt und damit den Stütz¬ 
punkt für den rechten Flügel einer Angriffsfront gewonnen, so 
mußten jetzt als weitere Vorbereitung die Stellungen genommen 
werden, die von den Österreichern nach der Aufhebung der ersten Be¬ 
lagerung von Gradiska nach Ostern auf der nördlichen Kuppe des 
Monte Fortino eingerichtet worden waren. 
Der Kampf um den Monte Fortino. (9. bis 19. September 1616.) 
Der Angriff auf diesen Punkt war Giustiniano schon am 
9. September zur sofortigen Durchführung anbefohlen worden, der 
bereits am gleichen Tage von den ersten in Lucinico frei 
gewordenen Truppen vorbereitet wurde. Diese besetzten am Nord¬ 
fuße des Monte Fortino die dem Besitze der Familie Strassoldo 
angehörige Eilischicht Villanova und befestigten sie mit einem 
Graben. Zur Einleitung des folgenden Angriffes auf die öster¬ 
reichische Stellung wurde am gleichen Platze eine Batterie mit 
zwei Feldstücken angelegt, ferner zwei Colubrinen unweit der 
Ortschaft an der Görzer Straße in Feuerstellung gebracht. Gleich¬ 
zeitig wurden Barrikaden und Gräben am Ostfuß des Monte For¬ 
tino bei Mainizza gezogen, um den Gefechtsplatz gegen das Feld¬ 
lager von Rubbia abzusperren. Ebenso wurde schließlich vor Farra 
eine Abwehrstellung gegen Gradiska mit starker Besatzung ein¬ 
gerichtet. Eine dritte Angriffsbatterie wurde schließlich in dem öst¬ 
lich der Ortschaft Farra liegenden Teil des Monte Fortino auf- 
gestellt. Einen Tag lang beschossen die drei Artilleriestellungen den 
Monte Fortino, dessen Werk von einem starken Wall mit Balken¬ 
verstärkung und einer Palisadenreihe umschlossen war. Der erste 
Tag der Beschießung brachte gar keinen Erfolg. Man brachte dies 
damit in Zusammenhang, daß Giustiniano selbst an Stelle des vor¬ 
übergehend in die Lombardei kommandierten Artilleriegenerals 
Ferrante de Rossi die Aufstellung der Batterien und ihr Feuer ge¬ 
leitet hatte. Durch vier Tage wurde nach einem kleinen Stellungs¬ 
wechsel die Beschießung mit einem Verbrauch von 273 Stück 
Kugeln ununterbrochen selbst bei Nacht fortgesetzt, worauf schlie߬ 
lich Horatio Baglione mit einer kleinen Truppe zur Rekognoszierung
	        
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