Volltext: Österreichs Kampf für sein Südland am Isonzo 1615 - 1617

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gekommen, um sich dort das notwendige Schlachtvieh und mannig¬ 
faltige Beute heimzuholen. 
Priuli entschloß sich daher zu einer in ihren Folgen bedeutungs¬ 
volleren Aktion und schickte zur Sicherung des Landes vonMonfalcone 
am 16. Juli ein ansehnliches Kommando unter Foscarini, Martinengo 
und Giustiniano, die den Isonzo bei Cassegliano überschritten und 
den erreichten Brückenkopf befestigten. Während dieser Arbeiten 
ging aber auch ein zweites, stärkeres Kommando nach Sagrado, um 
die hier notwendige Deckung gegen Unternehmungen der Garnison 
von Gradiska zu übernehmen. Gleichzeitig besetzte die Abteilung 
des Horatio Baglione die Höhe von Fogliano mit dem Kirchberg 
dieser kleinen Ortschaft, der in größter Eile zu einem Fort her¬ 
gerichtet werden sollte. Diese rasch begonnene Operation kam den 
Österreichern eigentlich völlig unerwartet, die zur gleichen Zeit 
noch an den Stellungen zwischen Podgora und Gradiska gearbeitet 
hatten und hier die nächste Entscheidung erwarten wollten. So 
konnten die Venezianer ungestört die Angriffspunkte der Kampf¬ 
linie wesentlich verschieben und sich die Aussicht auf manchen Vor¬ 
teil für die nächste Zeit sichern. Denn die erfolgte Besetzung eines 
Brückenkopfes südlich von Gradiska und die Errichtung des den 
Aufgang auf den Karst beherrschenden Stützpunktes von Fogliano 
und Sagrado vermittelte dem Dominium von Monfalcone einen 
nennenswerten Schutz und war für die Verbindung zwischen diesem 
Landstrich und dem Lager von Mariano überaus wertvoll. Die 
neuen Positionen er öffneten den Venezianern auch weitere An¬ 
griffsrichtungen, die nun über das Karststück von Doberdo mit 
Umgehung der seit dem Frühjahre südlich und nördlich Lucinico 
gelegten Aufmarschsperren vorläufig ohne Hindernis in das Herz 
des Görzer Landes führen konnten. Raschestens mußte nun Traut¬ 
mannsdorf an dieser Stelle dem Feinde zuvorkommen. Mit der 
Lösung dieser Aufgabe betraute er General Balthasar Marradas und 
Richard v. Strassoldo. 
Die Venezianer hatten noch alle Mannschaft an den Arbeits¬ 
plätzen ihrer unvollendeten Erdwerke von Fogliano, Sagrado 
und am Brückenkopf von Cassegliano beschäftigt, als schon 
am dritten Morgen seiner jüngsten Aktion Giustiniano die Meldung 
zukam, daß über Nacht (25. Juli) kaum zwei Meilen oberhalb seiner 
Stellung eine Befestigung entstanden ist, an der zu Hunderten 
die Feinde unter starker Bedeckung an der Arbeit seien. Dem
	        
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