65
rücht ausgestreut worden, daß dabei zwei Kürassierregimenter
zum Angriff gegen den Feind kommandiert, diesem Befehle nicht
willfährig gewesen wären, erscheint es mir als meine Pflicht und
Schuldigkeit, für die Wahrheit einzutreten. Ich bezeuge somit,
daß jene gelogen, welche diese Verleumdungen ausgesprochen,
, und bin zu jeder Zeit bereit, mit dem Degen in der Faust diese
Wahrheit meiner Worte aufrecht zu erhalten.
Das habe ich unterschrieben:
Girolamo Tadini, Kapitän bei den Kürassieren/4
Bau der österreichischen Schanzen Monte Fortino, Stella und venezianische
Stellungen bei Sagrado und Fogliano.
Nach dem am 16. Juni geglückten Versuch, den Raum westlich
vor Gradiska vom Feinde frei zu halten, baute Trautmannsdorf
weiter an der Verstärkung seiner Stellungen am rechten Isonzo-
ufer. Der von den Venezianern an der Seite gegen Farra nur mit
Schanzen befestigte Monte Fortino wird besetzt und auf seiner gegen
Görz bei Villanova zu liegenden Kuppe (Kote 115) ein geräumiges
Erdwerk mit Artilleriebestückung eingerichtet, das nach der Ruine
einer sehr alten Kirche den Namen S. Peters-Schanzen erhielt. Der
Befehl über diese wichtige Position, welche die Verbindung zwischen
Gradiska und der ausgebauten Front Lucinico—Mainizza herstellte,
wurde Hauptmann Jakob Sibel anvertraut. Während dieser Zeit
setzten sich fast täglich kleine Scharmützel fort, die meist erfolg¬
reich für die angreifenden Österreicher ausgingen. Besonders auf
die venezianischen Reiterquartiere vor Mariano hatten es die
Kroaten abgesehen. Gedeckt von den Weingärten, gelangten sie auch
bis in die Nähe von Mariano, von wo sie einmal sogar um die
Mittagszeit einen stärkeren Kürassierp osten gefangen wegführten.
Bei derartigen Unternehmungen, durch die sich die venezianische
Stellung neuerdings beunruhigt fühlte, mußten dort ehestens wirk¬
same Gegenmaßregeln ergriffen werden. So wurde der eine Zeitlang
* ruhende Ausbau der Stellungen am Monte Medea und Monte Quarin
oberhalb Cormons eifrig fortgesetzt. Im südlichen Teil der Kampf¬
front mußte über Drängen des Senats endlich auch etwas unter¬
nommen werden, um dem fortdauernden Fouragieren der öster¬
reichischen Truppen auf venezianischem Boden in Südfriaul ent¬
gegentreten zu können. Erst kürzlich waren die Österreicher vom
^ Karst bald nach der Einheimsung der reichen Kontribution aus
Campolongo an die Marina bei Monfalcone über S. Antonio herunter-
Gnirs, Österreichs Kampl für sein Südland am Isonzo. 1615—1617.
5