Volltext: Österreichs Kampf für sein Südland am Isonzo 1615 - 1617

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gemachten Beute blutig in die Flucht geschlagen wurde. Dobra 
bleibt daher vorläufig im österreichischen Besitz. Ebenso verlief die 
Belagerung der Feste Vipulzano, die Giustiniano nach Verlusten 
an Mannschaften und Offizieren aufgeben mußte, als er die Nach¬ 
richt von der erfolgreichen Gegenaktion der Österreicher vor Dobra 
erhalten hatte. Fast als Gegenmaßnahme zu dem versuchten Angriff 
auf das Coglio erscheint ein unmittelbar folgender Einfall der auf 
den Karsthöhen stehenden österreichischen Milizen in das Gebiet 
von Monfalcone, die sich wiederum einmal das notwendige Schlacht¬ 
vieh aus dem venezianischen Gebiet holen gingen. Das über Ronchi 
nach Pieris in einem Anlauf durchgeführte Unternehmen war um so 
kühner, als eben der venezianische General Conte Scotto mit starken 
Truppen und Reitervolk bei Monfalcone zur Verstärkung der Feld¬ 
armee eingetroffen war, der nun mit der dortigen Besatzung zwischen 
Sagrado und Cassegliano dem Beutezug den Rückweg auf den Karst 
zu sperren sich anschickte. Die bis zum unteren Isonzo vorge¬ 
drungene österreichische Streifung hatte aber mit der Möglichkeit 
der abgesperrten Rückzugslinie gerechnet und brachte sich längs 
des Isonzo stromaufwärts marschierend über Gradiska in Sicherheit, 
ohne ernstlich mit dem Gegner zusammengestoßen zu sein. Scotto 
versuchte aus der Situation doch einen Nutzen zu ziehen, nachdem 
ihm die Österreicher seinen Plan zu nichte gemacht hatten. Er 
führte seine Truppen demonstrativ auf nicht verteidigte Karsthöhen 
bis Doberdo, von wo er sich aber sehr bald wieder in die Ebene 
zurückziehen mußte, ohne einen angebotenen Kampf angenommen 
zu haben. Mit derartigen kleinen Unternehmungen und Beutezügen 
verging die Zeit bis Ende Januar 1616. 
Das Gefecht vor Gradiska. (30. Januar 1616.) 
Als um diese Zeit die wenigen dem österreichischen 
Befehlshaber gebliebenen Orte am rechten Isonzoufer durch 
die aus den befestigten Quartieren von Mariano und Romans 
erfolgenden Angriffe immer mehr bedroht erschienen, ließ Traut¬ 
mannsdorf als Streifkommandos zunächst zwei starke Kom¬ 
pagnien Kärntner Fußsoldaten unter dem Befehl der Grafen Georg 
von Ortenburg und Bartholomäus Khevenhiiller am 30. Januar 
in Gradiska einrücken. Fast zur selben Stunde ihres Einmarsches 
wurde aus Farra die Vorhut feindlicher Abteilungen gemeldet. Man 
hielt sie in Gradiska zunächst für Plünderer, die aus der nächsten 
Nähe der Festung Vieh und Menschen wegzuschleppen sich an¬
	        
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