Volltext: Österreichs Kampf für sein Südland am Isonzo 1615 - 1617

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wurde von österreichischer Seite das Gefecht abgebrochen, denn dio 
beiden Aufgaben, die Trautmannsdorf seinen Truppen und ihren 
Führern gestellt hatte, waren gelöst: Aus Peuma war der Feind 
herausgejagt und die Verbindung zwischen dem Brückenkopf und 
der Kastanienschanze stand gesichert wieder offen. So konnte er von 
einer weiteren Ausnützung des errungenen Sieges mit Rücksicht auf 
die geringe Zahl seiner seit zwei schweren Tagen und Nächten im 
Dienste müde gewordenen Truppen abstehen. Außerdem hatte in den 
Abendstunden ein schweres Regenwetter mit Blitz und Hagel ein¬ 
gesetzt. Don Giovanni Medici schien sich auch zu keiner Fortsetzung 
des Kampfes entschließen zu können. Er verschob nun doch den 
Plan zur Eroberung von Görz bis zum Eintreffen der niederländischen 
Truppen; nach den letzten Erfahrungen nicht ungerne bereit, hinfür 
auch mit diesen die Siegeslorbeeren zu teilen. Er ließ die gegen 
Oslavija versprengten Mannschaften aus der jetzt wieder von den 
erzherzoglichen Truppen besetzt gehaltenen Ortschaft Peuma, 
sammeln und rückte noch während der Nacht in die Quartiere von 
Lucinico ein. Die Venezianer wollten sich einen billigen Sieg zur 
Verschleierung der letzten Niederlage holen, indem sie mit einem 
großen Truppenaufgebot bei Lucinico gegen eine von einem Fähnlein 
besetzte Isonzoschanze des Görzer Abschnittes zogen; aber auch 
von hier gingen sie bald nach abgewiesenem Angriff zurück. 
Die Verluste in diesem fast den ganzen Tag währenden Kampfe 
sind überliefert. Sie sind auffallend groß in der Zahl der Verwun¬ 
deten, aber auffallend klein in der Zahl der Gefallenen: Auf öster¬ 
reichischer Seite sind von feindlichen Kugeln getroffen sechzehn 
Soldaten gefallen, bei den Venezianern ein Hauptmann, vierzehn 
Soldaten, vier Schanzenarbeiter, neun Pferde. Nicht mitgerechnet 
sind bei den österreichischen Verlusten einige Vermißte, die bei der 
Übersetzung des Isonzo in der Nacht mit einem Fährboot kenterten. 
Schwer verwundet wurde der tapfere Verteidiger der Kastanien¬ 
schanze Hauptmann Gottfried nach Görz gebracht. 
Hatte auch Trautmannsdorf trotz vieler Schwierigkeiten die 
ihn bedrohende Gefahr von Görz abwenden und während der Früh¬ 
jahrskämpfe sich siegreich behaupten können, so waren doch seine 
Stellungen durch das Ausbleiben der Ersatzmannschaften und einer 
ausreichenden Verstärkung um so gefährdeter, als die Nachrichten 
vom Eintreffen eines ganzen niederländischen Heeres mindestens 
eine starke Vermehrung der venezianischen Streitkräfte befürchten
	        
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