Volltext: Österreichs Kampf für sein Südland am Isonzo 1615 - 1617

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Nacht von Görz aus nach dem bedrohten Gradiska, gezogen hatte 
und die auf den bei Stella beobachteten Gefechtslärm ihren Weg 
dorthin genommen hatten. 
Gegendemonstration nach der abgewiesenen Offensive der Venezianer. 
D’Ampierre hielt während der Kämpfe am ersten Apriltage mit 
seinen Kürassieren in Gradiska Bereitschaft, von wo er am nächsten 
Tage wieder nach S.'Andrä ins Quartier zurückkehren sollte. Wie 
zum Hohn des abgezogenen Feindes wählte der verwegene Reiter¬ 
oberst den Weg mitten durch dessen Stellungen und Quartiere, 
zunächst um Don Giovanni Medici wissen zu lassen, wer am 1. April 
das Feld behauptet hat; dann hoffte er auch bei der Gelegenheit 
dem ermüdeten Feinde irgend etwas anhängen zu können. Mitten 
in der Nacht reitet er aus den Gräben von Gradiska heraus, zeigt 
sich in der Nähe von Forte Laüdo und verschwindet. Die Belagerungs¬ 
schanzen alarmieren und was dort und in der Nähe an Mannschaft 
ist, belegt die Zugänge nach Gradiska, um D’Ampierres vermeintlichen 
Streifzug den Rückweg abzuschneiden. Er aber nahm rasch seinen 
Weg gegen Lucinico, fängt noch eine Menge Train und Mannschaft 
ab, die noch Material aus den Stellungen vom Isonzo heimbringen 
und bahnt sich noch vor Tagesanbruch zwischen Forte Priuli und 
Schanze Tartaruga seinen Weg zur Isonzofront bei Savogna. So 
hatten D’Ampierres Kürassiere zu dem ersten großen Angriffe der 
Venezianer auf dem Gefechtsfeld das letzte Wort gesprochen. 
In den österreichischen Stellungen ist man nun in den nächst¬ 
folgenden Tagen mit der Ausbesserung der Schäden an den Befesti¬ 
gungen bei der Wippachmtindung, ferner mit der Verstärkung der 
Stellungen längs des Isonzo nach den am 1. April gemachten Er¬ 
fahrungen beschäftigt. Ferner hat sich gezeigt, daß an dem Wegstück 
zwischen Gradiska und Rubbia eine befestigte Stellung angelegt 
werden muß, die sofort als Schanze ausgebaut wird und die in den 
venezianischen Berichten Forte Sigtichfer (wohl das deutsche Sieh 
dich für) genannt wird. 
General Trautmannsdorf hatte seit dem letzten Angriff manche 
gute Erfahrung gewonnen, die um so wertvoller war, als er jetzt 
schon mit jedem einzelnen Mann und jeder Muskete rechnen mußte, 
während dem venezianischen Heer unausgesetzt neues Kriegsmaterial 
und Verstärkungen geschickt worden waren. Um so unangenehmer 
war es dem General-Proveditore und Don Giovanni Medici, von dem 
erfolglosen Angriff des 1. April nach Venedig berichten zu müssen.
	        
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