Volltext: Österreichs Kampf für sein Südland am Isonzo 1615 - 1617

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ufer besetzen und einen Übergang vorzubereiten scheinen, dem die 
Görzer entgegenzutreten suchen. Hier versuchte auch schon Tre- 
vigiano mit einer starken Schwadron leichter Reiter den besten 
Übergangspunkt zu gewinnen, neben ihm Negroni mit seinen be¬ 
rittenen Musketieren im Verband einer Kompagnie. Hinter diesen 
zeigten sich auch Infanteriekörper, zum Teil in Arbeitsausrüstung, die 
zum Vormarsch in die Görzer Flur bis zu dem Zeitpunkte bereit 
bleiben sollten, sobald Salcano von Canale aus besetzt wird. An 
einer dritten Stelle, schon im Raum des Forte Priuli, suchte oberhalb 
Mainizza Gualtiero de Spilimbergo nach einer Isonzofurt, die er mit 
seinen einhundertfünfzig Reitern passieren wollte, während etwas 
weiter unten nächst der Furt bei Mainizza sechshundert Kürassiere¬ 
in zwei Schwadronen unter Conte Ferdinando Scotto und Manfred 
Porto mit einer Kompagnie berittener Musketiere als Nachhut auf¬ 
marschierten. Vor diesen drangen auch schon als Vorhut zwei 
Kürassierabteilungen zu je fünfhundert Mann mit fünfzig Albanesen, 
ausgerüstet mit Spaten und Gewehr, durch die Furten unweit der 
Wippachmündung vor. Letztere sollten raschestens die steilen Bruch¬ 
ufer des Isonzo etwas abböschen, um der folgenden Reiterei Aus¬ 
gänge aus dem Flußbett ins Feld zu ebnen. Zur weiteren Unter¬ 
stützung ritten zu Seiten dieser Vorhut drüben Kürassierabteilungen 
und sieben Fähnlein berittener Arkebusiere zum Flußufer und for¬ 
mierten Flügelstellungen. Neben diesen Vorbereitungen war es dem 
Feind im Dunkel der Nacht auch gelungen, die zum Angriff not¬ 
wendige Artillerie hart am Fluß unbemerkt in Stellung zu bringen. 
Es standen demnach am Morgen des 1. April acht schwere Feld¬ 
stücke nächst Forte Priuli bei Mainizza, etwas weiter stromaufwärts 
an einer Furt sechs Feldstücke, die bei Tagesanbruch die gegen¬ 
überliegenden Stellungen und die ersten Abwehrversuche der Öster¬ 
reicher unter Feuer nahmen. 
Hatte hier in den ersten Augenblicken das Erscheinen einer 
großen angreifenden Streitmacht und ihr an allen Seiten einsetzender 
Angriff nicht geringe Aufregung unter den erzherzoglichen Truppen 
besonders durch die Überlegenheit der feindlichen Artillerie gebracht,, 
so konnte Trautmannsdorf doch bald die Uferschanzen, soweit die 
wenigen Truppen ausreichten, besetzen lassen und dort, wo es sich 
sehr notwendig zeigte, das Feuer eröffnen. Besonders verstärkt 
wurden in aller Eile noch die Stellungen in dem Landvorsprung 
zwischen Isonzo und Wippachmündung, da die größte Gefahr eines
	        
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