Volltext: Österreichs Kampf für sein Südland am Isonzo 1615 - 1617

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Stärkungen wolle man ehestens beschaffen, gab schließlich der Senat 
dem Medici zur Antwort. 
Die Vorbereitungen zur Einschließung der Festung Gradiska. (März 1617.) 
Aus Gradiska gelangten sehr bald bestimmte Nachrichten an 
Trautmannsdorf über den geplanten Vorstoß gegen diese Festung und 
in ihr Hinterland wie über eine Frühjahrsoffensive, mit der die Vene¬ 
zianer auf diesem Wege bis nach Görz gelangten sollten. Das Vor¬ 
schieben venezianischer Posten und Schanzen in das fast unmittel¬ 
bare Frontgebiet von Gradiska bestätigte auch bald alle Nachrichten 
über derartige Absichten des Feindes, der vor allem hier eine zweite 
Belagerung gründlich vorzubereiten schien. 
Es entstand auch alsbald als Erweiterung seiner bereits vor¬ 
handenen Anlagen aus einer kleinen mit Infanterie besetzten Schanze 
bei Bruma ein ganzes Werk mit vier Bastionen in der Ausdehnung, 
daß einige Häuser nächst der Ortschaft Bruma mit in die feste 
Stellung einbezogen werden konnten. Die Pläne hierzu hatte der 
Florentiner Ingenieur Gabriel Uglio geliefert. Diese neue, gegen 
Gradiska gerichtete Stellung enthielt nach dem neuen General- 
Proveditore den Namen Forte Lando. Hierher wurden von der 
während des Baues detachierten Schutzmannschaft achthundert 
Mann Infanterie und dreihundert Reiter als dauernde Besatzung be¬ 
stimmt. Von Seite der etwas verstärkten Gradiskaner Besatzung 
wurde zuwartend der Bau des Forts Lando beobachtet. Eine un¬ 
mittelbare Bedrohung der Stadt bestand nicht, da die ungefähr zwei 
Kilometer betragende Entfernung der venezianischen Stellung vom 
äußersten Graben bereits dem größten Radius des Schußfeldes der 
besten von den Venezianern ins Feld geführten Kanonen (zwei Kilo¬ 
meter) entsprach. Auch erschien es bei den im ersten Frühjahr noch 
geringen Ständen der österreichischen Feldstreitkräfte Trautmanns¬ 
dorf gar nicht ratsam, Truppen aus den übrigen Abschnitten seiner 
Görzer Defensive nach Gradiska in jener Stärke zusammen¬ 
zuziehen, von der eine erfolgreiche Bekämpfung der bei Bruma ver¬ 
schanzten Arbeitsbedeckung erwartet werden konnte. Er beschloß 
daher, zunächst noch jede größere Operation zu meiden, durch die 
er an anderer Stelle sich unvermeidlich eine Blöße gegeben hätte. 
Bei der überaus günstigen Lage des Quartiers von Mariano konnte 
der Feind sofort aus einer jeden günstigen Gelegenheit vollen Nutzen 
ziehen, gleichgültig, ob sie sich im engeren Raum von Gradiska oder 
vor Görz und Rubbia darbietet. Dabei drängte aber schließlich
	        
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