Volltext: Österreichs Kampf für sein Südland am Isonzo 1615 - 1617

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hundert Musketieren und dreihundert Reitern, begleitet vom 
Kommendatore Colloredo, Friedrich Freiherrn von Attems und 
anderen tüchtigen Hauptleuten auf. Bis unmittelbar vor Chiopris 
gelang es der glänzenden Führung, den Aufmarsch unbemerkt 
durchzuführen. Dort aber wurden sie von den Feldwachen bemerkt, 
so daß Chiopris noch rechtzeitig alarmiert werden konnte. Die 
Arkebusiere trieben ihre Pferde aus den Ställen heraus und jagten 
sie gegen Medeuzza aufs freie Feld hinaus, um ihre Erbeutung zu 
verhindern. Dann ließ sich noch einiges zur Verteidigung der ein¬ 
zelnen Häuser des Ortes vorbereiten. Unterdessen beginnt auch 
schon der Angriff, der sich zuerst hauptsächlich gegen das Komman¬ 
dantenhaus richtet. Dort muß sich der Hauptmann Stephan 
Marchiano den Österreichern ergeben, nachdem er vergebens auf 
Hilfe gewartet hatte. Da die übrigen Quartiere bei manchem Verlust 
der Angreifer sich erfolgreich verteidigten, mußte Marradas doch 
daran denken, auch ohne Erfolg noch vor Tagesanbruch das Feld 
zu räumen, um nicht abgeschnitten zu werden. Der Überfall war ihm, 
wie Strassoldo vorausgesagt hatte, nicht gelungen. Immerhin hatte 
Marradas dahin einen Erfolg, daß er Offiziere und mehrere Mann 
in einem hinter dem Feldlager liegenden Quartier gefangennehmen 
und seine Truppe trotz gegnerischer Angriffe nach Gracjiska zurück¬ 
bringen konnte. Im Feldlager von Mariano waren auf die Nachricht 
eines gegnerischen Einfalles die Posten und Quartiere über Fratta 
hinaus alarmiert worden. Vor dem Einlangen bestimmter Meldungen 
über Stärke und Bewegung der Österreicher hielt sich Medici noch 
hinter seinen Schanzen. Von der ersten Meldung, die falsch war, 
irregeführt, schickte er nach Medea einige Mannschaft, während 
er von einer anderen Reiterabteilung und durch die Besatzung von 
Romans die Wege nach Gradiska sperren ließ. Er selbst wollte erst 
nach Tagesanbruch mit der Hauptmacht eingreifen. Unterdessen war 
aber Marradas schon längst heimgekehrt. Nicht einmal mit den ihm 
bei Romans gelegten Sperren kam er in Fühlung; er hatte hinter 
Chiopris, das bereits alarmierte Medea umgehend, sofort die Straßen 
gegen Südwest verlassen und den kürzesten Weg nach dem Torrento 
Torre (Turro) eingeschlagen, in dessen damals trocken liegendem 
Flußbett er unbemerkt bis in die Gegend von Villesse gelangt war, 
von wo er auf sicheren Wegen nach Gradiska einrücken konnte. 
Diese weitausgreifenden Streifungen, durch die seit Februar 
der Schauplatz der Ereignisse weiter nach Süden in die Gegend
	        
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