Volltext: Österreichs Kampf für sein Südland am Isonzo 1615 - 1617

Angriffsversuch gegen Rubbia und Savogna. (20. Februar 1617.) 
Unerwartet setzte nach der verunglückten Expedition gegen 
Sankt Martin am 20. Februar zum ersten Male ein offener Angriff 
auf die österreichischen Schanzen bei Rubbia und Savogna ein. 
Der Kriegsrat hatte sich mit den Maßnahmen Medicis vor Sankt 
Martin noch nachträglich nicht sehr einverstanden erklären können; 
denn alles, was letzterer dort noch plante, erschien den übrigen 
Führern gefährlich und sie rieten von der Fortsetzung der Operation 
im Coglio entschieden ab. Aber ohne Erfolg wollte ihr Generalfeld¬ 
meister doch nicht von seinem ersten Unternehmen ins Haupt¬ 
quartier zurückgehen. Da er nach den letzten Nachrichten Traut¬ 
mannsdorf mit Truppen über Görz auf dem Wege ins Coglio ver¬ 
mutete, hielt er den Zeitpunkt dafür geeignet, um die untersten 
österreichischen Stellungen vor Gradiska am linken Isonzoufer bei 
Savogna nicht nur wegzunehmen, sondern auch noch das oberhalb 
schon am Karst gelegene S. Martino dauernd zu besetzen. 
Nach einem verregneten Nachtmarsch langte Don Giovanni 
Medici mit allen seinen Truppen aus Cosatia und Vipulzano, wo er 
durch viele Lagerfeuer die Österreicher zu täuschen suchte, bei Fort 
Priuli mit der Absicht an, sofort den Isonzo zu übersetzen und die 
angeblich nur von ein paar Posten bewachten Uferschanzen zu 
nehmen. Ihren Besatzungen war die Annäherung der Feinde nicht 
entgangen. Rechtzeitig konnten die von Trautmannsdorf zurück¬ 
gelassenen Truppenteile alarmiert und in die vordersten Stellungen 
gebracht werden. Als die ersten an den Fluß zum Übergang bereit¬ 
gestellten venezianischen Reiterabteilungen die Verteidiger auf ihren 
Posten sahen, wendeten sie sofort, nachdem sie schon vorher wenig 
Lust gezeigt hatten, den nach den letzten Regengüssen stark an¬ 
geschwollenen Isonzo durchzufurten. Die Abteilungskommandanten 
meldeten an Don Giovanni Medici, die Ausführung des gegebenen 
Befehles sei unmöglich. So blieb dem General nichts anderes übrig, 
als einrücken zu lassen und freilich auch die Abfassung des Be¬ 
richtes an den Senat vorzunehmen, der vom neuen Kommando die 
so lang ersehnten Siegesberichte auch diesmal vergeblich erwartete. 
Don Giovanni Medici schrieb: Die Einnahme der Festung Sankt 
Martin wäre schon fast gelungen gewesen, als die Soldaten der 
Serenissima zurückgedrängt wurden; doch nicht vom Feinde, sondern 
von dem „Terror Panicus“ einer finstern Nacht. Was die Soldaten 
selbst anbelangt, so könne er nach dem letzten Kampfversuch nur 
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