Volltext: Österreichs Kampf für sein Südland am Isonzo 1615 - 1617

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seines Ortes in den nächsten Tagen zum neuerlichen Dienstantritt 
meldet. 
Daß trotz des reorganisierten Wachdienstes die wichtige Ver¬ 
bindungslinie zwischen Mariano und Lucinico nur mangelhaft ge¬ 
sichert blieb, zeigte sich am 16. Januar 1617. In der Nacht über¬ 
schreitet Leutnant Antonio Bruzzi mit einer Abteilung Marradas- 
Kürassiere den Isonzo, legt sich bei der Kapelle S. Maria Magda¬ 
lena vor Lucinico in den Hinterhalt und vernichtet einen dort 
vorbeiziehenden Provianttransport. Bespannung und die gefangene 
Mannschaft wurden von den Kürassieren über den Isonzo mitgeführt. 
Waffenruhe während der Reise des spanischen Gesandten durch das Kriegs- 
gehiet. (6. Februar 1617.) 
Anfangs Februar wurden durch ein Übereinkommen die 
Feindseligkeiten mit einer kurzen Waffenruhe unterbrochen, da 
der königlich spanische Gesandte Don Jnnyco di Guevara Conte 
d’Ognatte seinen Reiseweg über Gradiska und das Kampfgebiet 
einschlägt, um eine Botschaft an Erzherzog Ferdinand nach Graz 
bringen zu können. Der Gesandte war in Palma nach einem aus 
Venedig angelangten Sonderbefehl beim Eintritt in das Kampfgebiet 
mit ganz besonderen militärischen Ehren empfangen worden. Von 
zwanzig Bastionen der Festung und aus allen Quartieren wurde ihm 
mit Kanonenschüssen salutiert. Don Giovanni Medici erwies dem 
Gesandten außerdem durch Eskorten, durch Begrüßung und Be¬ 
wirtung auch alle Ehre, leitete aber mißtrauend dessen Reise doch 
auf Umwegen Hach Gradiska, wo keine Befestigungen oder Ein¬ 
richtungen von Belang zu sehen waren. Dafür hatte aber unter 
dem Schutze der Waffenruhe der Venezianer seine ganze Armada 
längs des Reiseweges aufgestellt, damit der spanische Gesandte einen 
möglichst übertriebenen Eindruck von der Stärke der feindlichen 
Feldtruppen mit in das österreichische Lager hinübernahm. Don 
Giovanni konnte es aber doch nicht versäumen, um aus der Waffen¬ 
ruhe und der Reise des spanischen Gesandten in hinterlistiger Weise 
vor Gradiska einen wichtigen Vorteil für seine Front zu erschleichen. 
Unter dem Vorwände besonderer Ehrungen und Verabschiedungen 
vor Gradiska konnte Medici jene Zeit gewinnen, die notwendig war, 
daß die Venezianer hinter den Ehreneskorten im Vorfeld der Festung, 
auf halbem Wege gegen Corona gelegen, die Schanzen für ein stern¬ 
förmiges Werk auf warfen, das von den Venezianern die Bezeichnung 
Forte di Campagna oder della Casetta erhielt, von den Gradiskanern 
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