Volltext: Österreichs Kampf für sein Südland am Isonzo 1615 - 1617

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Giustiniano, der jüngste Sohn des bei Podgora gefallenen General¬ 
feldmeisters, gefangen worden war. Jacomo Bertis, ein Görzer Bürger, 
nnd Martius Strassoldo retteten ihn aus einem Haufen eigener Sol¬ 
daten, die im Streit um den Besitz des Gefangenen ihn schon nieder¬ 
machen wollten. Im feindlichen Hauptquartier zu Mariano war man 
erst auf das vor Lucinico im Gange befindliche Gefecht aufmerksam 
geworden, als die Kanonen des Forts Trinitas in den eigentlich 
schon entschiedenen Kampf eingegriffen hatten. Don Giovanni 
Medici alarmierte darauf die gesamte Reiterei und beeilte sich, noch 
rechtzeitig Hilfe zu bringen. Auf halbem Wege erhielt er noch die 
Meldung Trevigianos über den Angriff und dessen Bitte um rasche, 
ausgiebige Hilfe. Als sie ankam, war der Kampf bereits vorüber und 
der Angreifer in seine Quartiere zurückgekehrt. 
Mißglückter Versuch, österreichische Streifkommandos abzufangen. 
In den letzten Dezembertagen 1616 versuchte Don Giovanni 
Medici zum ersten Male sich im Felde dem Gegner gegenüber als 
Heerführer zu zeigen. Die Kürassiere D’Ampierres waren auch nach 
seinen neuesten Maßnahmen weiter Tag und Nacht eifrigst dabei, 
die Verbindungen zwischen Lucinico und Mariano zu stören. Jeder 
Transport, jeder Meldeläufer mußte selbst bei Tag unter starker 
Bedeckung geschickt werden, denn sonst wurde er entweder aus 
irgend einem Hinterhalt angegriffen oder ein offener Reiterüberfall 
holte ihn von der Straße weg in das nächste österreichische Quartier 
jenseits des Isonzo. Don Giovanni Medici beschloß, die streifenden 
D’Ampierre-Kürassiere abzufangen und für Sicherung der Verbin¬ 
dung zwischen Lucinico und Mariano besser vorzusehen, als es sein 
Vorgänger getan. Sein Plan war sehr schön ausgedacht: Er brachte 
unbemerkt längs des Isonzo von Lucinico angefangen bis zum 
Brückenkopf von Cassegliano größere Abteilungen in verschiedene 
Verstecke, ferner einen starken Reiterposten in die Gehöfte von 
Villanova bei Farra, zwei Kompagnien nächst Monte Fortino in die 
Ortschaft Mainizza, während leichte Reiter in Einzelabteilungen vor 
Gradiska die Linie Farra—Cassegliano sperren. Für den Fall, daß 
nun in den nächsten Nächten erwartete österreichische Reiterabtei¬ 
lungen den Isonzo passieren wollten, sollte diesen der Vormarsch ins 
Feld gegen Mariano offen bleiben. Hinter ihnen wäre aber dann der 
Kordon zu schließen gewesen und die Meldungen darüber nach 
Mariano zu geben. Von dort aus wollte man die längs der Straßen 
streifenden Kürassiere abfangen. Der Zufall wollte es, daß gerade
	        
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