Volltext: Österreichs Kampf für sein Südland am Isonzo 1615 - 1617

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zeigt, daß Trautmannsdorfs Absicht dahingehe, den Feind auch 
noch zur Räumung von Lucinico zu z wingen, zumal als deren nächste 
Folge das Aufgeben der beiden noch gehaltenen Stellungen am 
Podgorarücken eintreten mußte. Um hier dem österreichischen 
General mit Erfolg begegnen zu können, waren nach Lucinico neuer¬ 
lich Truppen geschickt worden, die alle Schanzen im Yorfelde 
reichlich mit Musketen bewehren sollten. Die vom Kriegsrate an¬ 
geordnete Verteidigungsdisposition bestimmte auch, daß bei einem 
österreichischen Angriff vom Isonzo her die Infanterie sofort die 
Schanzen und Gräben vor Lucinico zu besetzen hat und daß die 
Kavallerie der nächsten Quartiere zum Fluß herunterreitet, um Über¬ 
gang und Aufmarsch zu stören. 
Gefecht vor Lucinico. (15. Dezember 1616.) 
Auf einen mit größerem Nachdruck geführten Angriff gegen die 
Schanzen vor Lucinico ließ Trautmannsdorf auch nicht zu lange 
warten. Am Morgen des 15. Dezember übersetzte oberhalb Mainizza 
als Vorhut ein Fähnlein wallonischer Reiter, geführt vom Monsü 
Deila Foglia, den Isonzo und warf bei den Häusern der Campagna 
Attems vor den alten Türkenschanzen aus den Jahren 1470, 1472 
eine von Trevigiano auf gestellte Vedette von fünfundzwanzig leichten 
Reitern. Deila Foglia reitet weiter und wird im offenen Felde von 
zwei feindlichen Infanteriekompagnien in Feuerbereitschaft erwartet. 
Diese können die nahenden Reiter nicht mehr abwehren, da unweit 
von ihnen schon acht bis zehn Reiterkompagnien in Verbänden zu 
je zwei Kompagnien unter Trautmannsdorfs persönlichem Kom¬ 
mando den Isonzo durchreiten. Um nicht abgeschnitten zu werden, 
gehen eilends die zwei Infanteriekompagnien gegen Lucinico zurück, 
wo das Quartier schon alarmiert war. Trevigiano schickt darauf 
zehn Kompagnien leichter Reiter mit Gefechtsbefehl den Kaiserlichen 
entgegen und läßt von ihnen. aus allen vorgeschobenen Schanzen 
der Isonzosperre die Infanterieposten zurücknehmen. Als zweite 
Staffel wollte Trevigiano selbst sofort hinter den leichten Reitern 
seine Kürassiere zumAngriff führen. Hier begann aber seine Gefechts¬ 
disposition schon nicht mehr zu stimmen, als von den vielfach außer¬ 
halb des Ortes bis Mossa hin bequartierten Reitern nur einhundert¬ 
fünfzig Mann anstatt sechs Kompagnien dem ersten Alarm folgen 
konnten. Trevigiano darf nun keinen Augenblick Zeit mehr ver¬ 
lieren und stellt die wenigen Kürassiere vor den äußersten Schanzen 
als Kavalleriereserve in zwei Schwadronen geteilt auf. Unterdessen
	        
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