Volltext: Österreichs Kampf für sein Südland am Isonzo 1615 - 1617

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Besatzung des ersten Forts, sondern auch dazu seine besten Kanonen 
zu verlieren. Er meldete nach Palma, der weitere Aufenthalt auf 
der Podgora sei zwecklos, da die Erzherzoglichen an Stelle der zer¬ 
schossenen Brücke einen zweiten Übergang in einem entfernteren 
Raum hergestellt hätten, der von den derzeitigen Stellungen nicht 
beherrscht werden könne. Auch sei Podgora übrigens durch starke 
Abteilungen gefährdet, die sich am Brückenkopf vor Peuma in den 
letzten Tagen gezeigt hätten. Auf diesen Bericht hin wurde die 
Auflassung der Schanzen und Batterie oberhalb der Groina auch 
vom Feldkriegsrate genehmigt. Die unter starker Bedeckung sofort 
durchgeführte Räumung hätte übrigens bald zum Verlust der 
großen Colubrina geführt, die auf halbem Weg zur nächsten Schanze 
liegen geblieben war. Nur mit Mühe konnte sie Giovanni Martinengo vor 
den heftig nachdrängenden Österreichern noch in Sicherheit bringen. 
Mit dem Aufgeben der Podgorahöhe war eigentlich der zweite 
Versuch eines Angriffes auf den Görzer Brückenkopf und der dabei 
versuchte Einmarsch nach Görz gescheitert. Trautmannsdorf hat 
seine Stellungen mit geringen Verlusten glänzend behauptet; un¬ 
gleich größer waren diese auf der Seite des Feindes, der hier zu 
allem noch zwecklos seinen besten General opfern mußte. 
Neue Angriffspläne der Venezianer vor Görz. 
Recht trüb sah es im Kriegsrat zu Lucinico aus. Was geschehen 
war, war bald verschmerzt; aber es kam die heikle Frage, wo der 
Kampf fortzusetzen wäre. Jeder kam mit einem anderen Plan, aber 
von einer Wiederaufnahme des Görzer Angriffes im gleichen Ab¬ 
schnitte wollte keiner etwas wissen. Schließlich einigte man sich 
dahin, daß schließlich doch am rechten Flügel, im Raum von 
Gradiska, wo es die Zeit über recht ruhig war, die Entscheidung 
fallen müsse. War den Generalen das „Wo“ des neuen Angriffes 
klar, so gingen doch über das „Wie“ zunächst die Meinungen sehr 
auseinander. Der alte General Francesco Martinengo griff am 
weitesten aus: Er schlug vor, als besser gelegene Operationsbasis 
Monfalcone zu wählen, überraschend den Karst zu überschreiten^ 
durch die Bocca del Vallone über das offene Land vom Süden her 
nach Görz zu marschieren. Längs dieser Linie gäbe es keine 
Schanzen noch Sperren und bevor der überraschte Gegner sich 
noch entschließt, wohin er seine Truppen werfen soll, könne Görz. 
schon an der schwächsten Stelle gepackt werden. So verlockend 
dieser Entwurf auch klang, General Erizzo war für den Plan gar
	        
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