Volltext: Österreichs Volksbuch vom Weltkrieg

Bis 12. Oktober war das ganze linke Sanufer von ab¬ 
wärts Przemysl in den Händen der öu. Truppen. Zur 
selben Zeit kämpfte südlich Przemysl die öu. 2. Armee 
um die Gebirgsausgänge bei Chyrów. 
Indessen war jenseits der Weichsel die deutsche 9. Ar¬ 
mee bis auf 10 km an Warschau herangekommen. Weiter 
südlich bis zur Sanmündung waren die Russen an den 
meisten Stellen über die Weichsel geworfen worden. 
Da erhielt Hindenburg Nachricht, daß aus dem Räume 
zwischen Warschau und der Sanmündung der Vormarsch 
von vier russischen Armeen bevorstehe. Ihnen gegen¬ 
über standen nur eine deutsche und eine halbe öu. Ar¬ 
mee. Der deutsche Führer setzte seine Truppen 60 bis 
70 km von Warschau ab und blieb dann sprungbereit 
stehen, um die Russen beim Überschreiten der Weichsel 
anzufallen. Die öu. 1. Armee sollte indessen ihre ande¬ 
ren, noch in Galizien stehenden Truppen raschest auf 
das nördliche Weichselufer ziehen. Das war aber des¬ 
halb schwierig, weil diese Truppen am San in schwer¬ 
stem Ringen standen. Stellenweise gelang es sogar den 
Russen, sich auf dem linken Sanufer wieder festzusetzen. 
Anderseits drangen öu. Truppen, von den opfermutigen 
Pionieren überschifft, an einigen Orten auf das jen¬ 
seitige Sanufer, so die Bozner (8.) und Pilsner (19.) 
Infdiv. und die Leitmeritzer (26.) Schdiv. Östlich Prze¬ 
mysl erstürmten Kaiserschützen mehrere wichtige rus¬ 
sische Höhenstellungen (Magiera). 
Zu dieser Zeit wütete die Cholera und forderte täg¬ 
lich Hunderte von Todesopfern. Auch Typhus und Ruhr 
zehrten an den Ständen. 
Die Schlacht am San und bei Chyrów ging seit Mitte 
Oktober in unverminderter Heftigkeit weiter. Während 
dieser an den Ort gebundenen Kämpfe in Galizien 
herrschte im Weichsellande lebhafter Bewegungskrieg. 
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