Volltext: Österreichs Volksbuch vom Weltkrieg

sische Armeekorps von Süd, Ost und West umfaßt. Bei 
solchen Einkreisungsbewegungen entstehen aber auch 
für den Angreifer meist große Gefahren. Neben der Be¬ 
drohung des rechten Flügels der öu. 4. Armee (XIV. 
Korps) von Lemberg aus trat am 30. August auch noch 
ein russischer Druck gegen den linken Armeeflügel (II. 
Korps) von Krasnostaw her auf. In diesem Räume kämpf¬ 
ten neben Teilen der öu. 4. Armee (die Brünner 4. Inf- 
div. und die 9.Kavdiv.) auch das benachbarte (X.) Flügel¬ 
korps der öu. 1. Armee. Die zahlenmäßig überlegenen 
Russen drückten die Brünner Division trotz tapferen 
Gegenangriffen gegen Zamosé zurück. 
Mittlerweile vergrößerte sich von Lemberg her die 
Gefahr gegen den Rücken des öu. XIV. Korps derart, 
daß die 2. und 6. Kavdiv. und Teile der Linzer (8.) und 
Pilsner (19.) Infdiv. kehrtmachen und am 30. August 
die Linie Krystynopol—Uhnów zum Schutze gegen Süden 
besetzen mußten. 
An diesem Tage gab das russische 5. Armeekommando 
schon Befehl zum Rückzüge seiner Truppen. Das öu. 4. 
Armeekommando beharrte trotz allen Bedrohungen auch 
für den 31. August auf seinem Plane, die Russen ein¬ 
zukreisen. Doch den Russen gelang es, wenn auch unter 
großen Verlusten, namentlich an Gefangenen, sich aus 
der Schlinge bei Komarów zu ziehen. 
Um diesen Rückzug ihrer Mitte zu sichern, hielten die 
russischen Flügelkorps in erbitterten Kämpfen den Um¬ 
fassungsversuchen der öu. Korps, XIV. und II., stand. 
Zwei Divisionen des Wiener Korps wurden vom rang¬ 
älteren Divisionär auf Zamosc zurückgeführt, weil die 
feindliche Bedrohung von Krasnostaw her zu gefährlich 
schien. Das Armeekommando befahl zwar, nachdem es 
von dieser Zurücknahme Kenntnis erhalten hatte, den 
Wiedervormarsch nach Osten, aber die Truppen waren 
zu ermüdet, so daß es den Russen gelang, sich endgültig 
77
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.