Volltext: Österreichs Volksbuch vom Weltkrieg

Der italienische Kriegsschauplatz. 
Als Gorlice sich zu einem großartigen Erfolge ent¬ 
wickelte, hatte sich Italien eben der Entente verschrie¬ 
ben, sich verpflichtend, spätestens Ende Mai 1915 Öster¬ 
reich-Ungarn anzugreifen. Aber das unausgesetzte Zu¬ 
rückweichen der Russen auf hunderte Kilometer lähmte 
die Angriffsenergie der Italiener und war wohl auch 
Mitursache, daß Serbien den vereinbarten gemeinsamen 
Stoß gegen Agram nicht einmal versuchte. Die verspä¬ 
tet begonnenen italienischen Angriffe blieben trotz gro¬ 
ßen Opfern überall, am Isonzo, in Kärnten und in Tirol 
stecken. 
Die öu. Kriegsflotte griff sofort am Tage der italieni¬ 
schen Kriegserklärung alle wichtigen Häfen der italie¬ 
nischen Adriaküste mit Geschützfeuer an und störte da¬ 
mit die feindlichen Eisenbahntransporte. 
Balkan. 
Die ersten neun Monate des Jahres 1915 vergingen 
ohne jeden Kampf. Vorerst war das serbische Heer in¬ 
folge der im Vorjahre erlittenen großen Verluste er¬ 
holungsbedürftig. Dann nahmen die Mißerfolge der Rus¬ 
sen bei und nach Gorlice und später jene der Italiener 
am Isonzo und in den Alpen den Serben jede Lust zu 
Angriffen. So konnte es Österreich-Ungarn wagen, fast 
alle Kampftruppen vom Balkan zum Teil gegen Ru߬ 
land, zum Teil gegen Italien zu verwenden. 
Die Not der Türkei an Kriegsmaterial zwang die Mit¬ 
telmächte, den Versuch zu machen, den Weg in die Tür¬ 
kei, von der sie durch Serbien und Bulgarien getrennt 
waren, mit Gewalt zu öffnen. Dazu war vor allem die 
Besiegung Serbiens nötig. Besonders günstig war es, 
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