Volltext: Österreichs Volksbuch vom Weltkrieg

Die gewählte Verteidigungsstellung am Karste be¬ 
gann zunächst der Küste bei Duino und umspannte dann 
im Bogen den Karst bis zur Wippachmündung. Knapp 
südlich Görz zog die öu. Stellung auf das jenseitige 
Isonzoufer über Podgora, Oslavija und auf den Monte 
Sabotino, dadurch Görz und seine Brücken schützend. 
Von nördlich des Monte Sabotino an verlief die Vertei¬ 
digungslinie wieder auf dem linken Isonzoufer bis Log 
südlich Tolmein. 
In dieser Stellung erwarteten knapp vor Kriegsbeginn 
drei öu. Divisionen in dünnster Besetzung den italieni¬ 
schen Angriff. Für diesen standen den Italienern zu die¬ 
ser Zeit zwischen der Reichsgrenze und dem Taglia¬ 
melo sechs Infanteriedivisionen und eine Kavallerie¬ 
division zur Verfügung. Eine Woche nach der Kriegser¬ 
klärung standen schon vierzehn italienische Infanterie¬ 
divisionen und drei Kavalleriedivisionen in diesem Räu¬ 
me, also eine fast sechsfache Überlegenheit gegen die 
drei öu. Divisionen. Weitere sechs italienische Divisio¬ 
nen standen vorerst zwischen Verona und Vicenza als 
Heeresreserve, Front gegen Südtirol. Diese Truppen 
konnten gleichfalls binnen kurzem am Isonzo sein. 
Man kann sich vorstellen, mit welcher Sorge die öu. 
Führer von den Karsthöhen und von den Bergen west¬ 
lich Görz gegen die venezianische Ebene geblickt haben, 
wo sich eine riesige Angriffsarmee gegen die schüttere 
Linie der Verteidiger sammelte. Doch in zwölfter Stunde 
nahten öu. Verstärkungen vom Balkan: das XV. und 
XVI. Korps, ersteres mit der 1. und 50., letzteres mit 
der 18., 48. und 58. Infdiv.; alle fünf Divisionen hatten 
je zwei Gebirgsbrigaden. Das XV. Korps wurde in den 
Raum Tolmein, das XVI. gegen Görz gefahren. 
Erst einen Monat nach Kriegsbeginn, am 23. Juni 
4 Uhr 30 früh, begann der erste italienische Großangriff. 
Gegen die sechs öu. Divisionen, die in der Front stan¬ 
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