Volltext: Österreichs Volksbuch vom Weltkrieg

Abwehrend blieben anfänglich nur die Armeen Bel¬ 
giens und Serbiens und vorerst auch die deutsche 8. Ar¬ 
mee gegen die von Ost und Süd nach Ostpreußen ein¬ 
dringenden Russen. 
Gleich nach Kriegsanfang machte sich der strategische 
Wert der Eisenbahnen für die Kriegführung der 
Mittelmächte in entscheidender Weise geltend. Nur durch 
die fast ununterbrochenen Truppenverschiebungen von 
einem Kriegsschauplatz zum andern konnten für Angriff 
oder Abwehr überall dort Kräfte rasch versammelt wer¬ 
den, wo es der Zweck gerade erforderte. Die Eisenbahn 
wurde so das unentbehrlichste Hauptmittel der Strate¬ 
gie der Mittelmächte bis zum Kriegsende. Generalfeld¬ 
marschall Graf Moltke hat diese Verwendung der Eisen¬ 
bahnen vorausgesehen, als er — Jahrzehnte vor dem 
Weltkriege — sagte, man werde in Zukunft drei Ar¬ 
meen brauchen, eine im Westen, eine im Osten und eine 
auf der Eisenbahn. 
Auf dem Balkan kriegsschau platze. 
Die öu. Truppen drangen in derZeit von Mitte August 
bis Anfang Dezember 1914 dreimal in Serbien ein, das 
letztemal über 100 km tief. Die Überbeanspruchung der 
Kräfte und der unzureichende Nachschub schwächte die 
öu. Truppen derart, daß im Dezember der feindliche 
Gegenangriff die Räumung von Serbien erzwang. Aber 
auch alle serbischen und montenegrinischen Angriffe auf 
öu. Gebiet wurden abgewie-sen. 
Am 29. Oktober 1914 trat die Türkei auf die Seite 
des Deutschen Reiches und Österreich-Ungarns. Ihr Ein¬ 
tritt in den Krieg war für die bleibende Trennung Ru߬ 
lands von seinen westlichen Verbündeten von ausschlag¬ 
gebender Bedeutung. Nur durch die siegreiche Behaup¬ 
tung der Dardanellen konnte das fast isolierte Rußland 
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