Volltext: Österreichs Volksbuch vom Weltkrieg

Niederwerfung Serbiens im Herbst 1915. 
Die Not der Türken drängte zur Tat. Deshalb wies 
der Chef des deutschen Generalstabes immer eindring¬ 
licher auf die Notwendigkeit hin, wenigstens Nordost¬ 
serbien zu erobern und damit den Donauweg zu öffnen. 
Die Haltung Bulgariens wurde von entscheidender Be¬ 
deutung. Darum trachteten sowohl die Mittelmächte als 
auch die Entente, das Königreich zum Bundesgenossen 
zu gewinnen. 
Der große Sieg von Gorlice und seine gewaltigen Fol¬ 
gen brachten Bulgarien auf die Seite der Mittelmächte. 
Am 6. September 1915 wurde das Bündnis zwischen 
Deutschland, Österreich-Ungarn, Bulgarien und der Tür¬ 
kei abgeschlossen. Bulgarien erhielt finanzielle Hilfe 
und territoriale Zusagen. 
Der Feldzugsplan gegen Serbien fußte auf der geo¬ 
graphischen Gegebenheit, daß dieses Land von drei Sei¬ 
ten umfaßt war: Im Westen und Norden von Österreich- 
Ungarn, im Osten von Bulgarien. Hilfe konnte Serbien 
daher nur von Süden, von Saloniki her erhoffen. Aber 
die von dort im Vardartale führende Eisenbahn und 
Straße war bei Strumica kaum 8 km von der bulgari¬ 
schen Grenze entfernt, also von den Bulgaren leicht zu 
sperren; auch das übrige Vardartal bis Skoplje war nur 
4 bis 5 Tagmärsche von Bulgarien entfernt. 
Die zahlenmäßige Überlegenheit der Verbündeten ge¬ 
gen das serbische Heer war groß: 350 Bataillone und 
1400 Geschütze gegen nur 275 Bataillone und 654 Ge¬ 
schütze. 
Der Hauptangriff der Verbündeten sollte Nordserbien 
treffen. Hiezu hatten zuerst deutsche und öu. Truppen 
zwischen Obrenovac und Bázias über die Save und Donau 
zu setzen. Fünf Tage später sollte eine bulgarische Ar¬ 
mee zwischen Donau und der Bahn Sofia—Pirot—Nis in 
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