Volltext: Österreichs Volksbuch vom Weltkrieg

konnten sie — wohl mit Sicherheit — darauf rechnen, 
daß Rußland auf ihrer Seite stehen werde, und daß es 
überdies dem Einflüsse des Zaren gelingen werde, Bul¬ 
garien neutral zu erhalten. Dieses Land hatte übrigens 
seit 1913 außer zu Serbien auch zu Rumänien und Grie¬ 
chenland gespannte Beziehungen. So konnte Serbien hof¬ 
fen, daß auch diese beiden Nachbarn auf Bulgarien einen 
Druck ausüben würden, um es von einem Angriffe gegen 
Serbien abzuhalten. 
Zwischen Serbien und den von ihm erstrebten öster¬ 
reichisch-ungarischen Gebieten lagen die Flußhinder¬ 
nisse der Donau, Save und Drina. Die Montenegriner 
wieder hatten die herzegowinische Festungsreihe und 
den öu. Kriegshafen Cattaro als Schranken vor sich. 
Als im Sommer 1914 die Hälfte der öu. Wehrmacht 
gegen die zwei Balkanstaaten aufgeboten wurde (Skizzö 
B/1), da konnten beide nur an Abwehr denken, aber doch 
mit der Hoffnung, daß sie die Macht des russischen Hee¬ 
res ehestens gründlich entlasten werde. Bald trat Ru߬ 
land tatsächlich für Serbien und Montenegro ein. Aus 
dem lokalen Balkanbrand wurde der Weltkrieg. 
Mit dem Eintritt Rußlands in den Krieg und der damit 
bedingten großen Belastung der Donaumonarchie sollte 
Serbien aus seiner vorerst verteidigungsweisen Krieg¬ 
führung zum Angriffe nach Ungarn vorgehen. Die 
Skizze B/2 zeigt die Ziele, die Rußland seinem Verbün¬ 
deten schon 1914 wies, und weitere, die den Serben 1915 
beim Eintritt Italiens in den Krieg gesteckt worden 
waren. Die Skizze bringt weiter zur Darstellung, in 
welche Gebiete Österreich-Ungarns die Serben und Mon¬ 
tenegriner im Laufe des Krieges eingedrungen sind, 
schließlich jene Räume auf dem Balkan, welche nach 
dem siegreichen Feldzuge 1915/16 von den verbündeten 
Truppen erreicht und bis Herbst 1918 gehalten worden 
waren. 
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