Volltext: Österreichs Volksbuch vom Weltkrieg

allein während der zweiten Einschließung 24.000 Mann 
betrugen. 
In Kriegsgefangenschaft gerieten 9 Generale, 2600 
Offiziere, 117.000 Mann. Der Feind anerkannte die hel¬ 
denmütige Haltung: den öu. Offizieren wurden die Säbel 
belassen. 
Der jugoslawische Armeegeneral Stanoilovié urteilte 
jüngst in der Militärzeitschrift „Ratnik" im Mai/Juni- 
Heft 1933 über die Bedeutung yon Przemyéí: 
„Przemysl wurde von großen Massen angegriffen, wenn 
diese auch keine mächtige Artillerie hatten. Es wider¬ 
stand fünf Monate. Der Verkehrsknoten Przemysl in der 
Hand der Russen hätte nach ihren Siegen in Galizien 
ihnen die Möglichkeit geboten, sofort über die Karpathen 
nach Ungarn zu dringen. Damit aber wäre die Fort¬ 
führung des Krieges fraglich geworden." 
Die Russen richteten nach der Einnahme der Festung 
dort alles, was noch brauchbar war — Kasematten, Zwi¬ 
schenstellungen, Drahthindernisse u. dgl. — für ihre 
Zwecke her, denn ihre Armeefronten waren weder in 
Westgalizien noch in den Karpathen fest genug; Prze¬ 
mysl bot ihnen nun einen Rückhalt, den sie bald brau¬ 
chen sollten. 
Die Wiedereroberung. 
Kaum 2 Wochen nach dem Siege von Gor lice (Abschn. 
2) standen Mitte Mai 1915 die verbündeten Truppen 
schon vor Przemysl, das nun von den Russen besetzt 
war. Das öu. mittelgalizische (X.) Korps kam gegen die 
Westfront vorerst nicht weiter. Am 29. Mai wurde der 
Angriff gegen die Südwestfront eingesetzt. Nach großen 
Anfangserfolgen wurden jedoch die mittelgalizischen 
Truppen unter großen Verlusten zurückgedrängt. Erst 
am 2. Juni eroberten deutsche und öu. Truppen die wich¬ 
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