Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

behrlichen Reserven bei den Großkämpfen in den Mittel¬ 
karpathen nördlich Kasehau—Munkács, wo Ungarn am 
schwersten bedroht war. 
Man hoffte jedoch, daß General Pflanzer der ihm be¬ 
nachbarten, noch tief im Gebirge kämpfenden Deutschen 
Südarmee den Ausgang durch einen Stoß auf Dolina 
werde öffnen können. Aber die Russen erkannten diese 
Gefahr. Standen doch die steirischen Regimenter süd¬ 
lich Kalusz schon 40 km im Rücken der gegen die Deut¬ 
sche Südarmee kämpfenden Russen. Deshalb bildete die 
russische Führung rasch in Ostgalizien eine Armee (die 
9.) und warf sie in Gewaltmärschen gegen die öu. Ar¬ 
meegruppe. Diese aber, aus dem lähmenden Gebirge be¬ 
freit, wurde von G. d. K. Pflanzer jetzt und in späterer 
Folge sehr beweglich geführt. Alle vorhandenen Trans¬ 
portmittel, Bahn, Kraftwagen und Pferdetrains, wurden 
eingesetzt, um die Truppen rasch an bedrohte Punkte 
zu bringen. Trotzdem blieb die Lage der Armeegruppe 
in ihrer bogenförmigen Gruppierung, mit Fronten nach 
West, Nord und Ost andauernd sehr schwierig. 
Weitere Verstärkungen fuhren und marschierten heran, 
die öu. 5. Infdiv. (Olmütz), die deutsche 5. Kavdiv. und 
die öu. 10. Kavdiv. 
Die Karpathenschlacht im Feber 1915. 
Während sich Mitte Feber 1915 im Räume um Stanis- 
lau—Dolina große Kämpfe zu entwickeln begannen, tobte 
die Karpathenschlacht nördlich Kasehau—Ungvár—Mun¬ 
kács in der ersten Feberhälfte unvermindert weiter. 
Dorthin brachte die Eisenbahn aus Syrmien das öu. VIII. 
Korps (Prag) mit der 9. Inf- und 21. Schdiv. In Fußmär¬ 
schen eilte aus Westgalizien das XVII. Korps mit der 
11. Infdiv. (Lemberg) und 45. Schdiv. (Przemysl) heran. 
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