Am 24. Mai setzte die 11. Armee ihren Angriff fort.
Der Stoßkeil, das deutsche XXXXI. Reservekorps und
die öu. 12. Infdiv. eroberten noch am selben Tage Ra-
dymno, nahmen 21.000 Russen gefangen und drangen
bis 26. Mai weitere 12 km nach Osten. Dann aber lief
sich der Angriff der 11. Armee bis Ende Mai fest. Bei
Sieniawa hatten die Russen am 27. Mai einen örtlichen
Erfolg „infolge des vollen Versagens des öu. Infrgt.
36, das deshalb aus den Armeelisten gestrichen -wurde".
Noch immer hielten sich die Russen bei Przemysl, ob¬
wohl sie dort schon von drei Seiten umfaßt waren und
ihre einzige Rückzugsstraße schon beschossen wurde.
Von Lemberg waren große russische Verstärkungen ein¬
getroffen. In der Nacht zum 1. Juni stürzten sich die
Russen auf die deutsche 11. und die qu. 4. Armee. Bis
2. Juni abends waren unter schwersten Kämpfen diese
Großangriffe von der 11. Armee abgewehrt. Die Russen
hatten besonders große Verluste.
Mehr Erfolg hatten zu dieser Zeit zwei russische Korps,
die am unteren San das öu. XIV. Korps um 15 km zurück¬
drängten.
Wiedereroberung von Przemysl und Lemberg.
Am 3. Juni fiel nach dreiwöchigem Kampf die Ent¬
scheidung bei Przemysl. Die Russen hatten sich zwar
aus der dortigen Schlinge zu ziehen gewußt, aber der
Durchbruch ihrer Front zwang sie zu weiteren Rück¬
zügen. Von den bei Przemysl freigewordenen öu. Trup¬
pen wurden das X. und XVII. Korps (2., 24., 45., 11. und
26. Division) an den unteren San verschoben, die 44.
Schdiv. kam auf den italienischen Kriegsschauplatz.
Mit Anfang Juni 1915 waren die Kämpfe des Welt¬
krieges im Räume links von Weichsel und San endgültig
abgeschlossen. Wuchtig ging der Hauptstoß der 11. Ar-
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