Volltext: Die orientalische Periode in der Geschichte des jüdischen Volkes (1 ; 1937)

Die griechische Herrschaft (332—140 vor der christlichen Ära) 
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Ergebenheit bezeugt hatte, zum Hohenpriester. Aus Furcht vor dem 
Widerstand der auf revolutionärem Wege zu ihrer Machtstellung ge 
langten Hasmonäerpartei sandte Demetrius gleichzeitig einen Heeres 
trupp nach Jerusalem, der Alcimus nötigenfalls mit Waffengewalt 
unterstützen sollte. 
Da Alcimus ein Sproß des hohepriesterlichen Geschlechtes war 
und gleich bei seinem Einzug in Jerusalem das Versprechen gab, 
den nationalen Interessen dienen zu wollen, schien er sogar manchen 
Chassidäern und Schriftgelehrten dazu berufen, dem Lande nach 
langjährigen Wirren den inneren Frieden wiederzugeben. Für viele 
Anhänger der Chassidäerpartei war ja mit der Erlangung der Reli 
gionsfreiheit das Endziel des Aufstandes erreicht. Die von Juda 
Makkabäus geführte Partei der entschiedenen Patrioten glaubte jedoch 
nicht an die Lebensfähigkeit der inneren Autonomie bei Fort 
bestehen der politischen Unterjochung und vermochte zu dem syri 
schen Günstling Alcimus kein Vertrauen zu fassen. Die Tatsachen 
sollten ihnen Recht geben. Kaum hatte Alcimus in seinem Amte 
festen Fuß gefaßt, als er sechzig der unversöhnlich gesinnten Chassi- 
däer kurzerhand hinrichten ließ. Durch diese Schreckenstat wollte 
er der revolutionären Hasmonäerpartei einen heilsamen Schrecken 
ein jagen, erreichte jedoch nur das Gegenteil: Juda, der inzwischen 
mit seiner Heldenschar Jerusalem verlassen hatte, beantwortete die 
Herausforderung des Hohenpriesters mit einem flammenden Aufruf 
zum Kampfe wider den inneren Feind, die Hellenisten. Bald stand 
das ganze Land wieder in Flammen. In seiner Not flehte Alcimus 
König Demetrius um Verstärkung der in Judäa stehenden Truppen 
an, worauf der König ein starkes Heer unter dem Oberbefehl des 
alterprobten Feldherrn Nikanor ins Aufstandsgebiet schickte. 
Bei seinem Einzug in Jerusalem wurde Nikanor von den Ver 
tretern der Hellenistenpartei mit allen gebührenden Ehren empfan 
gen. Die Schlappe, die er inzwischen beim ersten Zusammenstoß mit 
den Scharen Judas erlitten hatte, hatte ihn jedoch so sehr verstimmt, 
daß er die ihn begrüßenden Notabein offen verhöhnte und sogar den 
Tempel in Brand zu stecken drohte, falls ihm der Makkabäer nicht 
unverzüglich ausgeliefert werden würde. Selbst die Jerusalemer Hel 
lenisten galten anscheinend den syrischen Machthabern nicht mehr 
als zuverlässig. Bald nach seiner Ankunft rückte Nikanor nach Beth- 
Horon vor, in dessen Nähe Juda sein Lager aufgeschlagen hatte. 
Im Frühjahr 161 kam es hier zu einer blutigen Schlacht, die mit einem 
glänzenden Siege der Juden endete. Nikanor fiel schon zu Beginn
	        
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