können nur feine und leichte -— Wellsand, Schlick —
sein, weil ja Stauwasser nicht die Kraft hat, grössere
Geschiebe zu tragen. Die Ablagerungen bei Stauwasser
bestehen also vorwiegend in der Aufsandung und Erhöhung
von Haufen und Auen, Ausfüllung seichterer ruhiger Arme
mit Sand und Schlamm u. s. w. Wenn aber der Stoss
weicht, daher das Stauwasser wieder abfliesst, wird nicht
nur an vielen Stellen dasjenige wieder weggeschwemmt,
was vom Stauwasser angesetzt war, sondern die verstärkte
Strömung setzt auch Schotter des. Grundes und der vor¬
handenen Haufen in Bewegung und bewirkt je nach dem
unberechenbaren Zusammentreffen von Umständen einerseits
Schleussen, Durchrisse, bisweilen selbst erweitert zum Haupt¬
fahrwasser, Verflachung oder Tränkung von Haufen und
selbst Auen, andererseits aber wieder Ablagerung des fort¬
gerissenen Materiales an ruhigeren Stellen. Trotz alledem
aber sind die n a c h h a 11 i g e n Wirkungen des Einflusses nicht
so bedeutend, wie man vermuthen sollte; denn die Con-
figuration des ganzen Terrains, in dem der Fluss läuft,
bleibt doch im Ganzen unverändert, ebenso das Gefälle,
, die Strömungen sind nur local, oberhalb und unterhalb
der veränderten Stelle bleiben die Verhältnisse die gleichen
und es setzt sich bald wieder Alles in jenes G-leichgewiclit.
In der That, wenn man den Lauf der Donau nach dem
jeweiligen Zustande verfolgt, so findet man, ungeachtet
zahllose Eisstösse schon darüber hingegangen sind, doch
nur ganz wenige Stellen, an denen man für die Erklärung
dauernder, mit den bekannten Gesetzen nicht überein¬
stimmenden Gestaltungen des Laufes den Eisstoss zu Hilfe
nehmen müsste.
IV. Stromspaltungen, Inseln, Einrinnen nnd Gescheide.
Durch die nun geschilderten Vorgänge: d) der Haufen¬
bildung, besonders der Mitterhaufen, dann b) des Einfressens
an concaven Ufern und Verlegen des Stromstriches auf die
andere Seite, endlich c) der Durchreissung schon gebildeter
Haufen und Scheiben entstand und entsteht der grösste Theil
der Stromspaltungen (einfache und mehrfache Gabelungen und
Verzweigungen). Auf dem ganzen Laufe der Donau gibt es