Volltext: Die Donau

Strömung wahrscheinlich vorhanden sei und man diesen 
Umstand in’s Auge zu fassen hat*). 
Wenn die quer oder schief stehenden Hindernisse, welche 
zur Gegenströmung, beziehungsweise zu den Kreisbewegungen 
Anlass geben, sich tiefer am Grunde befinden, ohne an die 
Oberfläche herauszutreten, so kommt es vor, dass Gegen¬ 
strömungen und drehende Bewegungen erst in einiger Tiefe 
wirksam werden und auf den untersten Theil des Schiffskörpers, 
beziehungsweise des Steuers, wirken, während 
in dem obern Theil nichts davon bemerkt 
wird, was natürlich die Schwierigkeit der 
Lenkung des Schiffes erhöht. 
Was hier schematisch dargestellt wurde, 
kommt in der Natur meist in ähnlicher 
Gestalt vor, wie es in Fig. 10 ange¬ 
deutet ist. 
Ein Vorsprung des Ufers, entweder 
felsig, oder eine festliegende Schotterbarre*., 
schiebt sich annähernd quer gegen die 
allgemeine hfessrichtung, und wenn in 
solchem Falle eine scharfe Strömung zwar 
ganz nahe an der Spitze der Hervorragung 
vorbeigeht, aber ohne in den durch den 
Vorsprung gebildeten buchtartigen Baum.einzudringen, entstehen 
die eben erwähnten Gegenströmungen. Wenn aber die Tiefen- und 
Gefällsverhältnisse so gestaltet sind, dass eine starke Strömung, 
*) Das Gesetz, wonach an der Grenze eines rasch fliessenden 
Wasserstranges gegen ruhendes oder langsamer bewegtes Wasser 
drehende Bewegungen entstehen, welche zunächst aus der minder 
bewegten Partie in Gestalt einer Gegenströmung heraustreten und 
dann gegen den stark bewegten Wasserstrang umbiegen, lässt sich 
auch im ganz freien Wasser ohne Vorhandensein eines quer¬ 
stehenden Hindernisses, wie wir es bisher vorausgesetzt haben, bei 
allen stark fliessenden Strömen beobachten, besonders bequem und 
auffallend z. B. am Ausfluss des Gmundnersee’s (Traun). Fig. 8 
stellt dies schematisch dar. 
Nach demselben Gesetze endlich entstehen, je nachdem das 
Wasser entweder nur an einem oder an beiden Ufern plötzlich eine 
Verlangsamung erleidet, welche gegenüber dem benachbarten Strom¬ 
strang bedeutend ist, entweder nur an einem oder an beiden Ufern 
fortwährende weiter treibende Minimalwirbelchen, wie sie in Fig. 9 
schematisch dargestellt sind. 
i'ig. 10.
	        
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