Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

C. Das Fahrwasser. 
Hiefür kommen hauptsächlich in Betracht: Die Verhält¬ 
nisse der Tiefe, der Strömnngsgeschwindigkeit und 
der Ah lag er ungen, sammt den durch die letzteren ver¬ 
ursachten Aenderungen des Fahrwassers, endlich der Einfluss, 
welchen künstliche Mittel auf dasselbe üben. 
Es ist hier nicht beabsichtigt, in allen diesen Beziehungen 
streckenweise alle auf der Donau vorkommenden Details 
wiederzugeben, die ja in Stromkarten von großem Massstabe 
ohnehin verzeichnet und übersichtlich auch schon im vorher¬ 
gehenden Abschnitte dargestellt sind; hier soll vielmehr nur 
kurz dasjenige angeführt werden, was entweder zum Ver¬ 
ständnis des auf der Donau Ueblichen dient, oder den an¬ 
gehenden Schiffer zur eigenen Beurtheilung der eben an¬ 
geführten, vielfach veränderlichen, daher in Karten gar nicht 
auf die Dauer festzulegenden Bestimmungsstücke des Fahr¬ 
wassers anleiten kann; und das erscheint bei dem ungeregelten 
und daher den grössten Veränderungen ausgesetzten Zustande 
der meisten Weitungen der Donau wichtiger als bei manchem 
anderen europäischen Strom. 
I. Die Tiefenverhältnisse. 
Bleibende oder wenigstens auf natürlichem Wege nicht 
rasch wechselnde Tiefen Verhältnisse des Bettes kommen nur 
in den festbegrenzten felsigen Defiles der Donau vor; in den 
anderen Strecken wechselt die Fahrtiefe selbst bei gleicher 
Durchflussmenge des Wassers; es müssen also die Wasser¬ 
stand'sbeobachtungen und die Tiefenmessungen oder 
Sondirungen unterschieden werden. Die Wasserstände 
bestimmter Fixpunkte werden wie überall durch Pegel ge¬ 
messen, welche jedoch an der Donau nur an sehr wenigen 
Punkten selb str egistrirende sind (neuestens im Donaudurch¬ 
stich bei Wien, dann zur Errichtung bestimmt in Budapest