Volltext: Die Donau

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einen langen, weit stromabwärts gezogenen, dann die Jantra 
ebenfalls einen Mündnngshaufen hat. 
Zn den Eigentümlichkeiten dieser Ufergegenden gehören 
die unterhalb Oltenitza (dort am linken Ufer) beginnenden 
Wasserausbreitungen (Jezero, Lacu), welche oft ganze Quadrat¬ 
kilometer umfassen. Es sind keineswegs, wie man vermuten 
könnte, Altwässer der Donau, auch nicht Sümpfe, sondern 
frische, von Quellen und Bächlein gespeiste Wasser¬ 
ansammlungen, deren viele gar keine sichtbare Verbindung 
mit der Donau haben, während andere durch Canäle in die 
Donau münden. Wenigstens ein Theil derselben dürfte übrigens 
als Seihwässer der Donau aufzufassen sein. 
Als Erschwerniss der Schiffahrt tritt hier der schon 
früher erwähnte herbstliche, dem adriatischen Scirocco ver¬ 
gleichbare Südostwind Kossava auf, welcher von Galaz aufwärts 
bis Mikopoli oder auch Kalafat sich besonders geltend macht, 
hohen Wellenschlag (bis über 2 Meter) erzeugt und oft die 
Schiffe nötigt, hinter schützenden Auen oder Vorsprüngen 
vor Anker zu gehen und stellenweise auch zu Versandungen 
Anlass gibt, indem er der Strömung entgegen wirkt. Sein 
Wellenschlag gefährdet nicht selten die Ueberschwemmungs- 
dämme *). 
Der oben angedeutete allgemeine Charakter ändert sich 
auch nicht wesentlich im letzten Theile des unteren Donaulaufes, 
in der Dobrudscha. Mur bei Bassova, am letzten Vorsprung 
des felsigen Balkan und zugleich am Anfang der Dobrudscha, 
geht eine breite Steinplatte, die keinen Ankergrund gewährt, 
quer unter der Donau durch; unterhalb dieser Stelle liegt das 
Flussbett wieder durchgehends in der schon erwähnten Löss¬ 
ablagerung, an und aus welcher in der Mähe der Donau nur 
stellenweise Felsenklippen oder Hügel älteren Gesteins hervor¬ 
ragen, und zwar vorwiegend am rechten Ufer, welches selbst 
längs des Mündungsdeltas von mehr^ steinigen Gehängen be¬ 
gleitet wird. Die Wendung und Spaltung des Stromes scheint 
durch die Lage von Felsen am Grunde bestimmt worden zu 
sein, bis zu denen das Wasser den Löss durchnagt hat. 
*) Herr Major Stefanovic von Vilovo hat über diesen 
Wind viel Instructives im „Danubius“ veröffentlicht. 
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