Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Monodische Erscheinungen im Manzen- und 
WierLeöen (Maenologie). 
Begründet in den klimatischen Verhältnissen zeigen sich dem- 
gemäß auch die periodischen Erscheinungen im Pflanzen- und 
Thierleben beim Erwachen und Zurückziehen der Natur. Be¬ 
obachtungen, welche erst in neuerer Zeit angeregt und gepflogen 
von Quetelet in Brüssel auch in Oesterreich ihre verdiente 
Beachtung fanden, und. ebenso von wissenschaftlichem als prakti¬ 
schem Werth sind. 
Zahlreiche Beobachtungen liegen aus verschiedenen Statio¬ 
nen, so vornehmlich von Kremsmünster, Linz, Kirchdorf vor, 
und find in den Jahrbüchern der k. k. Central - Anstalt für 
Meteorologie und Erdmagnetismus zusammengestellt. 
Aus den mehrjährigen Beobachtungen zu Kremsmünster 
über Belaubung, Blüthe, Fruchtreife, Aussaat und Ernte find 
die folgenden entnommen. 
Bon der Vögelwelt ist der in einem Käfig zu Wilhering gehaltene 
Nabe, der während des Sommers im Stistsgarten seinen Platz einnimmt, 
für jeden Besucher ergötzlich durch die deutliche Aussprache einiger Worte, 
als: „Kamerad" oder „Herr Schwager," — „da geh' her," die von selben 
ganz täuschend, einer etwas tiefen menschlichen Stimme so gleich gesprochen 
werden, daß der mit der Ursache Unbekannte leicht irregeführt wird, und 
bei dem endlich entdeckten Gegenstände bewundernd verweilt. 
In der volksthümlichen Ueberlieferung haften wie an vielen Pflan¬ 
zen, so auch an manchen Thieren irgend ein Aberglaube, eine Deutung, 
eine entweder eingebildete oder wirklich vorhandene Heilkraft, weniger ist 
dieß bei den Steinen der Fall. 
Begegnen z. B. Jemand auf dem Wege Lämmer, so hat der Besu¬ 
chende eine freundliche Aufnahme zu hoffen: läuft ein Hase über den Weg, 
so bedeutet dieß ein Unglück, hingegen das Geschrei der Krähe Glück bringt. 
„Dank da Gott mä liäb's Krcihn'l fir da Gschräi," sind öfter noch zu 
hörende Ausdrücke. Beim ersten Ruf des Kukuk im Jahre wird mit dem 
Gelde geschüttelt, damit sich dasselbe erhalte oder vermehre, nnd vieles der¬ 
gleichen.