Volltext: Weltkriegsliteratur (Ergänzungsheft 7 Hauptbd. 1933)

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Frauenholz 
für Kulturpolitik, Berlin 1929) und Th. v. Sosnosky „Erzherzog 
Franz Ferdinand" (Oldenbourg, München 1929). 
Von den Memoiren österreichischer Militärs beanspruchen natur¬ 
gemäß die Aufzeichnungen der beiden Generalstabschefs im Weltkrieg 
das erste Interesse. Feldmarschall Franz Graf Conrad von 
Hötzendorf, der über seine militärische Jugendzeit ein anregendes 
Buch „Mein Anfang. Kriegserinnerungen aus der Jugend¬ 
zeit 1878—1882" (Verlag für Kulturpolitik, Berlin 1925) veröffentlicht 
hat, war daran gegangen, unter dem Titel „Aus meiner Dienst¬ 
zeit 1906—1918" (Rikola-Verlag, Wien 1921—1925) ausführlich über 
seine Tätigkeit als Generalstabschef vor und im Weltkriege zu berichten. 
Besonders interessieren die Ansichten Conrads über Kriegsnotwendigkeit, 
über Italien und Rumänien und über das Ausmaß der deutschen Hilfe 
im Osten im Jahre 1914. Man war deutscher- und österreichischerseits 
der unbequemen Frage des gemeinsamen Oberbefehles an der Ostfront 
im Frieden aus dem Wege gegangen und hatte darüber versäumt, bin¬ 
dende Abmachungen über die Führung der Operationen im Osten über¬ 
haupt zu treffen. Das führte beiderseits zu irrigen Auffassungen und zu 
Verstimmungen beim österreichischen Chef des Generalstabes. Das Werk 
des Feldmarschalls Conrad ist leider nicht vollendet worden. Es umfaßt 
fünf Bände mit Kartenbänden und reicht bis zum Jahresende 1914. 
Der Nachfolger Conrads, Generaloberst Arthur Freiherr'Arz 
von Strauß en bürg hat seine Memoiren unter dem Titel „Zur 
Geschichte des Großen Krieges" (Rikola-Verlag, Wien 1924) in 
einem Bande erscheinen lassen. Der Chef des Generalstabes gibt eingangs 
einen kurzen Überblick über die wichtigsten Daten seines militärischen 
Lebens, bespricht dann seine Tätigkeit im Weltkrieg als Kommandant 
der 15. Infanteriedivision, des VI. Korps und als Oberkommandant der 
1. Armee und widmet den weitaus größeren und naturgemäß auch inter¬ 
essanteren Teil seines Buches seiner Amtsführung als Chef des General¬ 
stabes. Es ist von besonderem Wert, daß Generaloberst v. Arz auch die 
Umgebung schildert, in der er dieses Amt ausübte, so daß wir ein Bild der 
führenden Persönlichkeiten erhalten. Hoffnungsvoll hat der General¬ 
oberst seine neue Tätigkeit angetreten; unendlich schwer hat ihn, wie 
aus seinen Aufzeichnungen hervorgeht, das schlimme Ende getroffen. 
Von den österreichisch-ungarische^Armeeführern haben die Generale 
der Infanterie Moritz Freiherr v. Auffenberg-Komarów 
und Alfred Krauss Erinnerungen herausgegeben, ersterer unter dem
	        
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