Volltext: Die Linzer Stadtpfarrkirche

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errichteten Pfarren des Stadtgebietes haben die geistliche 
und weltliche Vogtei bewogen, der Stadtpfarrkirche jene 
prächtige Ausstattung zu geben, die wir heute noch bewundern. 
Zunächst einige geschichtliche Feststellungen. 
2osef II. hob auch in Lin; viele Stiftungen und Klöster 
auf. Auf der Reise, die Papst Pius VI. zu Kaiser 2osef II. 
nach Wien unternahm, um ihn von den eigenmächtigen Ein- 
griffen in die Rechte der Kirche abzuhalten, kam der Papst 
auch nach Linz und erteilte vom Balkon des Rathauses aus 
am 24. April 1782 den Segen. Kaum hatte der Papst die 
österreichische Grenze überschritten, setzte Sosef II. seine Pläne 
weiter ins Werk. Die alten Bruderschaften wurden aufgelöst, 
ihr Vermögen eingezogen, die Bruderschaftsbilder vernichtet, 
die Bruderschaftsaltäre abgeschafft oder umgebaut. Die Stadt- 
pfarrkirche mit ihren reichen Stiftungen und Bruderschaften 
wurde hiebei schwer getroffen. Einige Bruderschaftsaltäre 
find abgerissen und nicht mehr erneuert worden. 
1783 hat Kaiser 2osef II. Österreich ob der Enns aus 
dem Diözesanbereich Passaus, zu dem es seit dem 2ahre 739 
gehörte, abgetrennt und zu einer eigenen DiözeseP mit dem 
Sitze in Linz erhoben. Die kanonische Errichtung erfolgte 
durch Pius VI. am 28. Männer 1785. Damit war der bis in 
die Babenbergerzeit zurückreichende Kampf Österreichs um 
ein Landesbistum entschieden. Obwohl die Sgnatiuskirche seit 
der 1773 erfolgten Aufhebung des Jesuitenordens zur Ver 
fügung stand, wurde doch von Rom aus die Stadtpfarrkirche 
zur Bischofkirche bestimmt. Die Bischöfe hielten freilich vom 
Anfang an ihre Funktionen in der «Zgnatiuskirche ab, da 
Sosef II. schon 1784 diese Kirche dem ersten Bischof Herber 
stein zugesagt hatte. Die päpstliche Bestätigung für die 2g- 
natiuskirche erfolgte aber erst am 18. 2uni 1841 und so 
blieb sie Dom, bis der „Reue Dom" am 30. April >909 zur 
Kathedrale erhoben und der „Alte Dom" den 2esuiten zurück 
gegeben wurde.
	        
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