Volltext: Jahresbericht der K. K. Staats-Gewerbeschule in Linz 1907/08 (1907/08)

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wurden. Die größten Veränderungen erlitt der I. Stock, woselbst aus den Sammel- 
räumen ein Lehrsaal und durch Aufführung einer Korkwand mit Glasoberteil ein Zu 
gang sowie mehrere Lehrerkabinette geschaffen wurden. Auch die Direktionskanzlei 
wurde umgeändert, ein Warteraum und eine Kanzlei für einen Sekretär an die Direktions 
kanzlei angeschlossen. 
Im II. Stocke wurde ein 3 m breiter Durchgang von dem in Hinkunft als 
Sammelraum für Elektrotechnik dienenden Bibliothekszimmer in den neuen Lehrsaal 
für Naturlehre hergestellt und die Dunkelkammer der Anstalt wurde mit Gasbeleuchtung 
und elektrischem Licht, Gasbeheizung und Wasserleitung ganz modern eingerichtet. 
Im Souterrain wurde längs der jetzigen Schlosserwerkstätte ein breiter Lichtgraben 
ausgehoben, die Fenster ausgebrochen und auf normale Parapetthöhe hinabgeführt, nachdem 
diese im kommenden Schuljahre in ein elektro-technisches Laboratorium umgewandelt 
wird. Alle Lehrsäle erhielten auf den jetzigen weichen Fußboden als Blindboden 
Buchenbrettelböden, alle Lokale wurden frisch getönt, die Türen und Fenster erhielten 
an Stelle des braunen einen einfarbig blaugrauen Anstrich und die alte Abortanlage 
wurde in eine Wasserklosettanlage umgewandelt, so daß die Schule endlich auch in 
dieser Hinsicht den hygienischen Anforderungen entsprechende Einrichtungen erhielt. 
Die schließlich auch projektierte Umwandlung der Beleuchtungsanlage wurde auf die 
diesjährigen Ferien verschoben, da zuerst noch Erfahrungen über die Kosten und 
Brauchbarkeit der Invertbrenner-Beleuchtung und der Wolframglühlicht-Beleuchtung 
gesammelt werden sollten. Zu diesem Zwecke wurde je ein Saal mit der neuen Be 
leuchtung ausgestattet und durch eigene Zähler der Stromverbrauch, bezüglich Gas 
verbrauch während des Schuljahres mit genau kontrollierter Brenndauer der Lampen 
erhoben. Der Vergleich der Kosten hat nur unwesentlich höhere Kosten der elektrischen 
Beleuchtung ergeben, sodaß diese in allen Lehrsälen und Kabinetten zur Verwendung 
kommen dürfte, da sie in hygienischer Hinsicht wesentliche Vorteile hat und auch eine 
größere Helligkeit mit dieser erzielt wurde. 
In den kommenden Ferienmonaten soll die Adaptierung noch durch die Umwand 
lung der jetzigen Metallbearbeitungs-Werkstätte in ein elektro-technisches Laboratorium 
und der Holzbearbeitungs-Werkstätte in Lehrsäle für die Bauhandwerkerkurse ver 
vollständigt werden und auf dem Dachboden ein Lichtpauseatelier eingerichtet werden. 
Neueinrichtungen. 
Hand in Hand mit der Adaptierung des alten Schulgebäudes ging auch eine teil 
weise Neueihrichtung oder Ergänzung der bestehenden Einrichtungen. Neu eingerichtet 
wurde im II. Stocke des Gebäudes der Lehrsaal für Physik mit neuen Schulbänken, 
Verfinsterungs-Vorrichtung für Projektionszwecke und elektrischem Licht, sowie einem 
großen Experimentiertisch, der die nötige Gas-, Wasser- und elektrische Installation 
erhält. Die große Öffnung zwischen diesem Raum und dem zukünftigen Sammelraum 
für Elektrotechnik wurde mit großen verschiebharen Toren ausgestattet. Der Saal soll 
noch einen Abzugsherd für chemische Versuche erhalten. Die photographische Dunkel 
kammer erhielt durch den Werkmeister Kaspar Tischler eine vollständig neue Aus 
stattung mit Tischen, Kasten etc. Die Direktionskanzlei erhielt ebenso wie 3 Lehrer
	        
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