Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

I. Schulnachrichten. 
Allgemeines. 
Das Schuljahr 1906/07 bedeutet für die Anstalt den Beginn eines neuen Ab 
schnittes in der Entwicklungsgeschichte derselben, nachdem mit Ministerial-Erlaß, 
Z. 19.150, d. d. 8. Juni 1907, die Umwandlung der Anstalt in eine Staatsgewerbeschule 
angeordnet wurde, so daß der diesjährige Jahresbericht der letzte der im Jahre 1889 
gegründeten Allgemeinen Handwerkerscbule ist. Die dadurch eintretenden Veränderungen 
der Anstalt werden in einem späteren Abschnitte eingehender besprochen werden. 
Das diesjährige Schuljahr begann mit den Einschreibungen in die verschiedenen Ab 
teilungen der Anstalt. Diese ergaben gegenüber dem Vorjahre eine wesentliche Ver 
mehrung der Gesamtzahl der Schüler, die namentlich in den Abteilungen der Tages 
schule, den Winterkursen für Bauhandwerker und den Spezialkursen für Kessel- und 
Maschinwärter, sowie Lokomotivführer zum Ausdrucke kam. Der Unterricht wurde 
an sämtlichen Abteilungen ordnungsmäßig am festgesetzten Tage begonnen. Der 
Unterrichtsbetrieb erlitt leider sehr bald eine Störung durch die notwendig gewordene 
Supplierung der Unterrichte des k. k. wirklichen Lehrers H. Wolfsgruber, der wegen 
Infektionskrankheit in seiner Familie vom Unterrichte fern gehalten werden mußte. 
Es werden für die Zeit seiner Abwesenheit von der Anstalt zwei Hilfslehrer, Herr 
Fachlehrer A. SchnÖgctß für den Unterricht an der gewerblichen Fortbildungsschule 
und Herr A. Sloivak, städtischer Bauoffizial, zur Supplierung des Unterrichtes an den 
Winterkursen in Verwendung genommen. Mit 20. Jänner trat Herr Architekt 
H. Wolfsgruber wieder seinen Dienst an, womit der Unterrichtsbetrieb wieder seine 
regelmäßige Form annahm und ohne weitere Unterbrechungen bis zum Ende fort 
geführt wurde. Das Schuljahr wurde an den Winterkursen und im offenen Zeichen- und 
Lesesaal am 23. März, an der Fortbildungsschule am 28. April, an den Spezialkursen 
am 15. Mai und an der Tagesschule am 6. Juli geschlossen. Der Beginn des neuen 
Schuljahres wird mit Rücksicht auf die notwendigen Adaptierungsarbeiten im alten 
Schulgebäude erst am 1. Oktober erfolgen. Im nächsten Schuljahre kommt zunächst 
der I. Kurs der Werkmeisterschule mechanisch-technischer Richtung zur Eröffnung, 
während die allgemeine Handwerkerschule noch mit allen 3 Klassen weiter bestehen 
bleibt, wobei jedoch die beiden ersten Klassen schon die Organisation der Abteilung 
für volksschulpflichtige Knaben erhalten, die sich von derjenigen der derzeitigen 
Allgemeinen Handwerkerschule durch die Vermehrung des Unterrichtes in der Natur 
lehre der II. Klasse um 1 Stunde, der Projektionslehre der II. Klasse um 1 Stunde, 
des Rechnens der II. Klasse um 1 Stunde, des Handfertigkeits-Unterrichtes an der 
I. Klasse um 3 Stunden und der der II. Klasse um 1 Stunde, der Verminderung der 
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