Volltext: Jahresbericht der K. K. Allgemeinen Staats-Handwerkerschule in Linz 1889/90 (1889/90)

25 
Herr .Franz Korensky, im Jahre 1859 zu Tachau in Böhmen gebürtig, absolvierte 
im Jahre 1877 die Staats-Oberrealschule in Pilsen, um seine Studien als Lehramtscandidat 
an dem k. k. österreichischen Museum für Kunst und Industrie in Wien fortzusetzen. Im 
Jahre 1884 erwarb er sich von der k. k. wissenschaftlichen Realschulprüfungs-Commission zu 
Wien das Lehrbefähigungs-Zeugnis aus Freihandzeichnen für alle, aus dem geometrischen 
Zeichnen für die unteren Classen, endlich aus dem Modellieren. 
Im Jahre 1885 wurde er zum Assistenten für elementares Zeichnen, kunstgewerbliches 
Fachzeichnen und Modellieren an der Staats-Gewerbeschule in Prag bestellt, um im Jahre 
1887 als provisorischer und darauf im Jahre 1888 als definitiver Lehrer an der k. k. Staats- 
Handwerkerschule in Kladno ernannt zu werden. Während dieser seiner Lehrzeit hat Korensky 
sich vielfach mit den verschiedensten kunstgewerblichen Techniken vertraut gemacht, dann 
an diversen Aufträgen gearbeitet. Insbesondere lieferte er zu dem Prachtwerke „Böhmen“ 
an 200 Illustrationen, vorzüglich Landschaften und kunstgewerbliche Denkmäler, die theils 
in Holzschnitt, theils in Lichtdruck ausgeführt sind. Derselbe hat auch sehr viele Porträts 
gemalt, unter welchen das lebensgrosse Bildnis des Regierungsrathes Thiele sich einer be 
sonders guten Kritik erfreute. Im October des Schuljahres 1889/90 wurde Korensky als 
k. k. wirklicher Lehrer für kunstgewerbliches Zeichnen und Modellieren an die Staats-Hand 
werkerschule in Linz versetzt. 
Herr Johann Trefflinger, im Jahre 1862 aus Urfahr in Oberösterreich gebürtig, 
besuchte nach Absolvierung der k. k. Staats-Oberrealschule in Linz vom Jahre 1881 bis 1885 
die Maschinenbauabtheilung der technischen Hochschule in Wien. Nach Zurücklegung beider 
Staatsprüfungen wurde derselbe am 1. Jänner 1885 vom k.u k. Reichskriegs-Ministerium (Marine- 
section) zum k. u. k. Maschinenbau- und Betriebseleven der k. u. k. Kriegsmarine ernannt 
und nach zweijähriger Dienstleistung in den Constructions-Bureaux und in den Werkstätten 
des k. u. k. Seearsenals zu Pola, sowie auf Sr. Majestät Kriegsschiffen zum k. u. k. Maschinen 
bau- und Betriebsingenieur befördert. Derselbe war Objectsingenieur sämmtlicher stationären 
Dampfmaschinen und Dampfkessel des k. u. k. Seearsenals und der Oliven-Insel, und hatte 
ausserdem die Durchführung der constructiven Arbeiten an dem Maschinen- und Kessel- 
complexe Sr. Majestät Schiffen „Spalato“, „Sebenieo“, „Erzherzog Friedrich“, „Fasana“, 
„Lussin“ u. s. w. und der Torpedoboote I., II. und III. Classe, sowie die Ueberwachung der 
Montierungsarbeiten an diesen Complexen zu besorgen. 
Er war eingeschifft auf Sr. Majestät Schiffen „Radetzky“, „Kaiser Max“, „Triest“ und 
dem Torpedoboot „Sperber“, und zwar für die Wartung der Maschinen und Kessel während 
der Sommer- und Winterescadres, und zuletzt wachehabender Ingenieur auf Sr. Majestät 
Schiff „Kronprinzessin Erzherzogin Stefanie“ bei der 5500pfe'rdigen Steuerbord-Compound 
maschine während der 7wöchentlichen forcierten Uebernahmsfalirten. Am 1. October 1889 
wurde derselbe zum k. k. wirklichen Lehrer für die mechanisch-technischen Fächer an dieser 
Anstalt ernannt, und trat als k. u. k. Maschinenbau- und Betriebsingenieur in die Reserve. 
Herr Franz Schiefthal er, geboren 1860 zu Rosenthal in Böhmen, absolvierte die 
Oberrealschule in Budweis, dann vom Jahre 1878—1883 die Bauabtheilung an der k. k. tech 
nischen Hochschule in Wien, und übertrat nach Ablegung beider Staatsprüfungen für das 
Hochbaufach in die Schule des Oberbaurathes Friedrich Freiherrn v. Schmidt an der Akademie 
der bildenden Künste in Wien, welche er bis 1. Februar 1885 besuchte. An dem gleichen 
Tage wurde er in das Privatatelier desselben aufgenommen und verblieb daselbst, nachdem 
er durch drei Jahre an der Bauhütte zu St. Stefan gearbeitet und die übrige Zeit sich an 
der Leitung der Innenausstattung der Festräume des neuen Wiener Rathhauses betheiligt 
hatte, bis zum 1. November 1889, mit welchem Datum er zum wirklichen Lehrer der bau 
technischen Fächer an dieser Anstalt ernannt wurde. 
Herr Josef Leitlier wurde im Jahre 1841 zu Linz geboren. Nach genommenen 
Studien und auf Grund nachgewiesener Qualificationen übertrug ihm die Direction des Ober 
österreichischen Gewerbevereines im Jahre 1865 die Leitung der von ihr gegründeten ge
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.