Volltext: Stephan Rottaler

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einmal als oberste Endigung der Pilasterfüllung eine geflügelte Kugel und außer¬ 
dem am Postament der entgegengesetzten Seite wieder die geflügelte Kugel, hier 
von einem durchquerten Pfeil durchbohrt und über einem Dreiberg schwebend 
(Abb. 56). 1 Zwar fehlen dem Pfeil die Flugenden, aber sollen wir deshalb das 
Kriterium, das noch durch eine ganze Reihe stilistischer Merkmale gestützt wird, 
Abb. 54. Kapitelle und Baseil vom Laubengang der bischöflichen Residenz zu Freising 
ablehnen? Wir wissen ja, daß der Meister, wenn er überhaupt signierte, jedes¬ 
mal sein Zeichen in etwas variierte. Wenn er dort S. und mit dem Pfeil 
(Peter von Altenhaus), hier 8. und R. mit der geflügelten Kugel (Stein der Ester¬ 
reicherin) kombinierte, warum sollte er, ganz abgesehen davon, daß er die ge¬ 
flügelte Kugel überhaupt gern verwendet, dieselbe nicht auch einmal mit dem 
1 Die ornamentale Verwendung eines monogrammatischen Zeichens steht bei unserem Meister 
durchaus nicht vereinzelt. Ich verweise nur auf den Entwurf Peter Flötners zu dem Mainzer 
Marktbrunnen, errichtet 1526, wo ganz analog unserer Eckstütze, dem Ornament der Pilaster 
dreimal Flötners Zeichen — Klöpfel und Balleisen — eingeflochten sind. Vgl. Konrad Lange, 
Peter Flötner (Berlin 1897) S. 81. 
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