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Der Schwur
warum das Leid so bittre Stunden brannte,
warum die Welt, so reich, so schön sie war,
mir nur noch Leid, nur «Qual gebar) —:
weil ich der Heilgen Bruderliebe Lraft nicht kannte!
Ich schwur beim Abschied aus dem Schützengraben:
Lamerad, was du nicht hast,—das will auch ich nicht haben!
Ich kam zurück: der Frühling zögernd weilte
und bot mir Menschen, Stille Liebe, Trost —
doch ich, ich wußte, wie der Schlachtbrand tost,
der sich, ein glühender Stahl, ins Herz den Brüdern keilte;
es sprachen immer nur der Heimat schöne Gaben:
Lamerad, was du nicht hast, — das will auch ich nicht haben!
Der Liebe Glut zersprengte mir die Seele;
mein Leib, granatenstark im Liebcsbann,
ersehnte Weibesseligkeit — -och dann
fühlte ich tief, wie Lieb und Weib den Brüdern fehle;
ein gierer Äuß — ich stand im Schützengraben:
Äamerad, was du nicht hast, — das will auch ich nicht haben!
<v Schönheit, Stille, Glück, wie ich euch hasse!
0 Wald, aus dem sich immer nur ein Angriff bricht,
o Mädchen, wenn dein liebes Antlitz ich umfasse,
anstarrt mich ein zerfetzt Soldatenangesicht.
Mein Herz, du liegst im Unterstand begraben.
Lamerad, was du nicht hast,—das will auch ich nicht haben!
5 Rauch, Feldgraue Ernte
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