Volltext: Drama und Theater in Österreich ob der Enns bis zum Jahre 1803

VI. Joh. Benedikt Anton Oemeri 
(1752-1795). 
Nun habe ich eines Mannes zu gedenken, der durch zwei 
Dezennien auf die Linzer Bühne Einfluß nahm, in Wort und Schrift, 
in kritischen Abhandlungen und mit eigenen Dramen, als Rezensent 
und Zensurbeamter für ihre Hebung unermüdlich eintrat: Joh. Bened. 
Anton Cremeri. 
Aus seinem Leben ist nur wenig bekannt. In jungen Jahren 
schon wurde er Schauspieler und lernte unter Noverre, dem berühmten 
Ballettmeister, tanzen. Im Jahre 1770 kam er an die Bühne zu 
Hermannstadt, wo er bald seiner natürlichen Anlagen wegen der 
Liebling des Publikums und der Star der Gesellschaft wurde. Zwei 
Jahre später war er unter Hasenhut in Temesvar1) Direktor, in 
welcher Eigenschaft er das regelmäßige Schauspiel mit Glück dort 
einführte, obwohl kurz vorher noch der berühmte Wiener Brenner 
das Publikum durch seine Possen ganz und gar gefangen genommen 
hatte. Im Jahre 1774 erhielt Cremeri einen Ruf als Entrepreneur 
des Theaters nach Hermannstadt, den er annahm. Er blieb bis 
zum Aschermittwoch 1775. Das folgende Jahr (1775—1776) war 
er bei Wahr in Salzburg engagiert und erntete daselbst reichen 
Beifall. Er galt in Salzburg als das vorzüglichste Mitglied der 
Gesellschaft. Hierauf kam er nach Linz. Und nun lassen wir dem 
Rate und Professor Jelma das Wort, der in seinen „Osterr. gelehrten 
Anzeigen“ (1777) über Cremeri u. a. folgendes sagt: So sehr er für 
seine Kunst eingenommen war, so konnte in ihm der Trieb zu 
Wissenschaften doch nicht erstickt werden. Die Stunden, die ihm 
sein Beruf leer ließ, widmete er seiner Bildung. — Endlich wurde 
die Liebe zu den Wissenschaften in ihm immer heftiger und schon 
im vorigen Jahre fing er an, meine Lesungen über die politischen 
Wissenschaften und die Vorlesungen der schönen Wissenschaften 
b Hier schrieb er einige Lustspiele.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.