Volltext: 160 Jahre Braucommune Freistadt

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desgleichen die Trebern zu liefern und Taig (Oberschichte des Maisch 
gutes im Maischbottich) zu verkaufen. Sie sollen die Brauer, Kelser, 
Binder und Faßzieher gut halten, Leute nur aus dem Ort aufnehmen, 
den 4 Bindern jedem etwas verdienen lassen. Wenn Wirte Bier 
schulden haben, hilft der Stadtrat sie eintreiben. Sie können das 
Bier auch „aufs Gey" verschleißen, wie auch vor 150, 200 und 
mehr Jahren, ehe in Linz das Brauhaus» gar viel nach Linz und 
Wien geführt worden. Fremde Biere oder Most, die etwa von Wirten 
eingeführt würden, können sie als Contraband (Schwärzerware) 
beschlagnahmen mit Kilfe der Stadt, wobei ihnen die Kälfte zufällt 
und dergleichen. Das Verpachten brachte aber der gesamten Bürger 
schaft und der Stadt manches Risiko. 1770 „wegen bei Matthias Friesen 
egger, gewesten bürgerlichen Gastgeben allhier ausgebrochenen Gant" 
mußten 235 Gulden ersetzt werden. Das Verpachten hatte mit der 
Fertigstellung des neuen Brauhauses ein Ende. 1780 HI 22 war der 
Stadt durch die letzten Pächter ein Schaden von 4800 Gulden bei 
gefügt worden, der nur etwa zu zwei Dritteln gedeckt wurde. 
Auch der Bauzustand der beiden alten Brauhäuser wurde 
durch den ewigen Wechsel nicht besser. Es ist geradezu erbarmungs 
würdig, was für Mängel in den „Auszügln" und „Scheindln" 
(Rechnungen) aufgedeckt werden. Da heißt es z. B. Neue Bruckladen 
ziehen müssen, Fensterstöcke morsch, Gläser ruiniert in denen Fenstern, 
Bräupfann geflickt, verfaulten Türstock ausgebessert, Dachstuhl repariert 
usw. usw. Kein Wunder, daß die Bürger schon längst auf eine 
gründliche Erneuerung hinzielten. 
wie es nim vau des Vraukauses kam. 
Der Entschluß der Bürgerschaft, das Bierbrauen gemein 
schaftlich zu betreiben, äußerte sich schon sehr früh. Zum letztenmal
	        
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