Volltext: Die weiland Khevenhüller'sche Majoratsgrafschaft Frankenburg und deren nächste Umgebung Erster Theil. (1,2 / 1860)

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. Horaz. 
Steiermark, Ober- und Niederösterreich die kirchlich-politische Opposition 
durch dieser beiden Kaiser kluge Regierungsmaßnahmen, beigelegt. 
Als getreuen Reflex dieser allgemeinen Beruhigung finden wir 
seither ans der Khevenhüller'schen Majoratsgrafschaft Frankenburg un 
bedingte Hingebung und grenzenloses Vertrauen der Unterthanen ge 
gen ihre Patrimonialgerichts-Obrigkeit, insbesonders ihren väterlich 
geliebten und verehrten Herrschafts-Besitzer. Keine Bank- und Leih 
anstalt hat heutzutage den Credit, welchen das Haus der Grafen von 
Khevenhüller damals bei ihren Unterthanen besessen. Was der Dienst 
bote von seinem Liedlohn zurücklegte, der Professionist von dem Hand 
werksverdienste ersparte, der Bemittelte in sicherer Verwahrung haben 
wollte: das wurde mit solcher Zuversicht bei der Herrschaft hinterlegt, 
daß es gar nicht der Pränotation benötigte. 
Auch die widrigen ausländischen Vorurtheile, welche Parteihaß 
und religiöse Unduldsamkeit gegen das Erzhaus verbreitet hatten, 
verloren sich nach und nach wieder, und man erblickte in dem der 
Parteilichkeit oft beschuldigten Oesterreich den ersten und mächtigsten 
Beschützer der protestantischen Gerechtsame gegen ein großes ver 
wandtes Haus. Diese glückliche Eintracht brachte alsbald eine neue 
Erscheinung in der politischen Welt hervor: die Verinigung des Erz 
hauses mit eben den protestantischen Fürsten, welche einst in über 
spannter Ereiferung wider dasselbe kämpften, gegen die Bürgen des 
westphälischen Friedens, deren Entwürfe nun aufhörten, ein Problem 
zu sein. Und von diesem gesegneten Zeitpunkte an hatten Oesterreich 
und Deutschland einen gemeinschaftlichen Vertheidigungspunkt, einen 
Feind, ein Interesse. 
So deckt denn ewiger Schlaf ihn! 
Wo wird sittliche Güte, nnd der Gerechtigkeit Schwester, 
Unbestechliche Treue und offene Wahrheit 
Seines gleichen je wieder finden?
	        
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