Volltext: 49. Jahresbericht der Städtischen Mädchen-Mittelschulen in Linz a. D. 1937/38 (49. 1937/38)

4. Chronik 
des Schuljahres 1937/1938. 
1. Semester. 
Dieses stand noch ganz nnter dem Drucke der seit über 41/2 Jahren herrschenden 
Verhältnisse und nichts ließ die großen Ereignisse, die sich gleich zu Beginn des 
zweiten Semesters abspielen sollten, vorausahnen. Es gab daher auch noch manche 
Feier und manche Gedenkstunde, mit denen die Jugend keine Verbindung finden 
konnte. Sie sollen daher auch in der Chronik nicht festgehalten sein. 
16. September 1937: Aufnahms-, Wiederholungs-und Nachtragsprüfungen. 
17. September: Fortsetzung der Prüfungen. 
18. September: Eröfsnungsgottesdienst. Erste Weisungen an die Schülerinnen. 
Eröffnungskonferenz. 
20. September: Beginn des Unterrichtes. 
20. September bis 25. September: Pilzausstellung im Volksgarten; sie 
wird von mehreren Klassen besucht. 
24. September: Seelenmesse für die ehemalige Schülerin Grete Ortmayr 
in der Elisabethinenkirche, an der die Schülerinnen der IV. Klasse des Ober¬ 
lyzeums unter der Führung ihrer Klassenvorsteherin Dr. Haidinger teilnehmen. — 
Begräbnis des Prälaten Dr. Josef Rettenbacher. Eine Abordnung des Lehrkörpers 
geleitet den ehemaligen Religionslehrer der Anstalt zur letzten Ruhestätte. 
29. September: Wiederholungsreifeprüfung des Herbsttermines 1937 unter 
dem Vorsitz des Landesschulinspektors Hofrat Fridolin Schmid. Sämtliche Kandi¬ 
datinnen werden für reif erklärt. 
9. Oktober: Erste Schülervorstellung im Landestheater: Goethes „Faust". 
11. und 12. Oktober: Beichte und Kommunion der Schülerinnen im alten Dom. 
18. Oktober: Konferenz zur Bemessung der Schulgeldzahlung im 1. Semester. 
20. Oktober: Erster Wandertag. 
4. November: Erste Sitzung des Elternvereinsausschusses. 
5. November: Jahreshauptversammlung des Elternvereines. 
17. November: Volkskunstabend der städt. Mädchenmittelschulen im großen 
Volksgartensaale: Schon Tage vorher luden bunte Plakate, die von den Schüle¬ 
rinnen unter der Leitung der Zeichenlehrerinnen Prof. Sakl und Pfleger gezeichnet 
worden waren, zu dieser Großveranstaltung ein. Der Volkskunstabend bot eine 
reiche Auswahl aus der Fülle deutscher Volkslieder und -tänze aus fünf Jahr¬ 
hunderten. Alle deutschen Gaue waren vertreten, von Kärnten bis Flandern und 
vom Elsaß bis Rügen. Das gute Zusammenspiel von Schülerorchester, Chor und 
Tanzgruppe ließ erraten, welche Mühe der Gesangslehrer Prof. Johannes Un¬ 
fried auf die Vorbereitung verwendet hatte. Daß den selten gesehenen kultischen 
Tanzformen des Schloss- und Bandltanzes ebensoviel Verständnis entgegen gebracht 
wurde wie den anmutigen Werbe- und Gesellschaftstänzen (Spinnradltanz und 
Schüddelbüx), ist den Erläuterungen Prof. Dr. Burgstallers zu danken. Von den 
Liedern, die z. T. von Blockflöten begleitet waren, wirkten besonders ergreifend das 
herbe „Der grimmig Tod mit seinem Pfeil" und der „Flandrische Totentanz". 
Fast die Hälfte der Lieder und Tänze mußten wiederholt werden. Der Erlös, 
der der Schülerlade und der Winterhilfe zufloß, war recht ansehnlich. 
23. November: Erste Zenfurkonferenz des Schuljahres. 
24» November: Zweite Schülervorstellung im Landestheater: „Don Carlos". 
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