Volltext: 40. Jahresbericht der Städtischen Mädchen-Mittelschulen in Linz a. D. 1928/29 (40. 1928/29)

fangen allmählich bis zur heutigen Drohe und Bedeutung empor¬ 
wuchs. Oie beiden Oamen haben eine Dienstzeit von 38, Professor 
Lorenz eine solche von 36 Zähren. Während dieser ganzen, ein 
Lebensalter umfassenden Leit, die oft Schweres über die Schule 
brachte, widmeten sie ihre ganze Rraft der geliebten Schule und 
haben sich sowohl auf dem Gebiete der Erziehung und des Unter¬ 
richtes als auch der Verwaltung dev Sammlungen und der sonstigen 
Fürsorge um das Blühen der Anstalt und um das Wohl der 
Schülerinnen die größten Verdienste erworben. Ds fei ihnen an 
dieser Stelle dev herzlichste und beste Oantr ausgesprochen. Ihr An¬ 
denken ist durch ihr erfolgreiches Wirken bei Eltern, Lehrern und 
Schülerinnen ein dankbares und dauerndes. 
Oie Hoffnungen, die im vergangenen Jahre an die neuen Be¬ 
rechtigungen für die Wittelschulen geknüpft wurden, haben sich erfüllt. 
Oie Winisterialverordnung vom 18. August 1928, die das gesamte 
Berechtigungswesen dev Abiturienten der Wittelschulen regelt, enthält 
auch besondere Bestimmungen für die Abgängerinnen des Ueal- 
ggmnasiums 0, besonders aber für jene der Frauenoderschulen, 
hinsichtlich des Besuches dev Hochschulen, der Erlangung des Ooktop- 
grades und dev Ablegung dev Staatsprüfungen. Wit dieser Den- 
Ordnung des Berechtigungswesens ist der Tharakter der Frauen¬ 
oberschule als Wittelschule im Sinne dev übrigen Wittelschulen 
festgelegt. Sie führt nun zum Hochschulstudium mit einfachen Er- 
gänzungsprüfungen aus Latein oder Französisch je nach Wahl des 
Studiumfaches. Oiefe Oeuordnung des Berechtigungswesens gibt 
dem Oeubau der Franenoberschule erst die volle Krönung, da sie 
auch die Hochschulberechtigung ohne Verlust an Leit bringt. Vichts 
desiowenigev wird sie zufolge ihrer zahlreichen, auch in den neuen 
Lehrplänen beibehaltenen praktischen Gegenstände, denen immer 
eine entsprechende theoretische Unterweisung beigegeben ist, eine 
Vorschule für spezisisch weibliche Berufe höchster Art sein. (Siehe 
4. Abschnitt dieses Jahresberichtes: „Berechtigungen"). 
Unsere E lternvereinigung erblickte in der Bereitstellung 
von Geldmitteln für die Schülerlade (Schülerinnenunterstühungs- 
kasie) eine Hauptaufgabe. Oer Umstand, daß durch die neuen Lehr¬ 
pläne sowohl am Uealggmnasium als auch an dev Frauenober¬ 
schule zahlreiche Lehrbücher veraltet waren und daher neuen Platz 
machen muhten, hatte zur Folge, daß die Unterstützungsbücherei 
nicht mehr den durch die ungünstige wirtschaftliche Lage gesteigerten 
Anforderungen zu genügen vermochte. Oank der außerordentlichen 
Unterstützung dnvch die Elternvereinigung konnten im abgelaufenen 
Schuljahre für über 6000 S neue Schulbücher angeschafft werden. 
In der inneren Drganisation dev Elternvereinigung erfolgte dadurch 
eine Aenderung, dah die Vollversammlung vom t9. April 1929 den 
Beschluß faßte, die bisher lose Vereinigung in einen behördlich an¬ 
gemeldeten Verein umzuwandeln. Oies geschah aus dem Grunde, 
weil dev Beitritt und die Mitarbeit bei der Landes- und Bundes¬ 
vereinigung der Eltevnveveine nur in dieser Form möglich war. 
Oer außerordentlichen Aufschwung, den die Anstalt seit einigen 
Jahren genommen hat und der sehr erfreulich ist, da er einerseits 
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