Volltext: 37. Jahresbericht der Städtischen Mädchen-Mittelschulen in Linz a. D. 1925/26 (37. 1925/26)

1. Rückblick. 
Das abgelaufene Schuljahr 1925/26 begann am 14. September 1925 
mit den Nachtrags- und Wiederholungsprüfungen. Dieser Schuljahrs¬ 
beginn brachte den Abbau von drei verdienten Lehrkräften, von denen 
zwei feit dem zweiten, die dritte seit dem fünften Bestandsjahre der An¬ 
stalt an ihr tätig waren. (Ls sind dies die Professoren Frau Marie 
Buraschi, Frau Emilie Schwämme! und Herr Eduard Lorenz, von denen 
die beiden Damen seit dem Herbste I890, Professor Lorenz seit 1895 hier 
wirkten. Ihre Unterrichtstätigkeit war aber mit ihrem Abbau nicht be¬ 
endet. Da zu Beginn des Schuljahres für drei so außerordentlich stark 
beschäftigte Lehrkräfte kein Ersatz gefunden werden konnte, so führten 
sie entgegenkommenderweise ihre Lehrtätigkeit in vollem Umfange weiter. 
Ls bleibt der Berichterstattung vorbehalten, die Lebensarbeit, die Ver¬ 
dienste und Mühen dieser drei Lehrkräfte um die Anstalt in jenem Zeit¬ 
punkte zu würdigen, wo ein endgültiger Beschluß über die Neubesetzung 
dieser Stellen gefaßt sein wird. 
Im Sommer 1925 erschien ein neuer Lehrplan für das Reform- 
Realgymnasium. Dieser vom Unterrichtsministerium herausgegebene Lehr¬ 
plan trägt in allen seinen Teilen den modernen pädagogischen Grund¬ 
sätzen Rechnung und wird auch an dieser Anstalt allmählich zur vollen 
Durchführung kommen. 
Die Frauenoberschule gelangte insofern zur Vollendung, 
als die letzten Berechtigungen der Absolventinnen behördlich festgesetzt 
wurden. Diese Schultype ist nun jene Mädchenmittelschule, die, der weib¬ 
lichen Eigenart in vollem Maße gerecht werdend, den Schülerinnen eine 
gleichwertige Allgemeinbildung vermittelt, wie jene der anderen Mittel¬ 
schulen alter Typen ist, die ihnen Berufsmöglichkeiten der verschiedensten 
Art schafft, in denen sie ihrer besonderen weiblichen Veranlagung nach 
Schönes zu leisten imstande sind, die ihnen aber auch höchst wertvolle 
Kenntnisse bietet, welche ihnen als künftige Frauen und Mütter von größtem 
Nutzen sein werden. Auch der Zutritt zu den Hochschulen — gewiß nicht 
das erste und vornehmste Ziel dieser Schule — ist in einzelnen Fällen 
ohneweiters, in anderen ohne erhebliche Schwierigkeiten erreichbar. Die 
Schöpfer dieser Schultype und die Gründer derselben in Linz hegen die 
zuversichtliche Erwartung, daß die in sie gesetzten Hoffnungen, zur Höher¬ 
wertung der praktischen, insbesondere sozialen Frauenberufe beizutragen, 
gewiß erreicht werden wird.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.