I. Einleitung.
Der vorliegende Jahresbericht ist der 50. seit Gründung des Lyzeums.
Konnte dieses ob der Ungunst der Zeiten schon seinen 25jährigen Bestand
nicht seiern, so war dies Heuer nach dem gewaltigen Zusammenbruch des
alten Reiches noch weniger möglich. Man mußte sroh sein, daß durch
die Umsicht und Tatkraft des Vereinsausschusses die Anstalt noch über
Wasser gehalten werden konnte.
Gar viele Mängel und Schwierigkeiten, die eine geordnete Schul¬
führung erschweren, so die Ueberfüllung einiger Rlassen und der Garderoben,
die große allseitige Beschränkung im Raume infolge der Bewerbung der
noch immer obdachlosen staatlichen Lehrerinnenbildungsanstalt, die schweren
finanziellen Sorgen bei der gewaltigen Preissteigerung aller für die Auf-
rechthaltung des Schulbetriebes notwendigen Gegenstände und infolge
der ebenso notwendigen Teuerungszulagen an den Lehrkörper und nicht
zumindest die für den Unterricht wenig günstige, unruhige und gedrückte
Gesamtstimmung in Schule und paus sind auf Rechnung des schweren
Krieges und seiner Folgen zu setzen. Trotzdem verlief das Schuljahr,
abgesehen von einer vierwöchentlichen Unterbrechung des Unterrichtes in¬
folge der herrschenden Grippeepidemie und den fast zwei Wochen aus¬
machenden Rälteferien und der zeitweiligen Einstellung des Turnunter¬
richtes infolge Rohlenmangels ohne weitere größere Störungen und mit
einem fast nach jeder Richtung noch zufriedenstellenden Endergebnis. Der
Unterricht konnte im wesentlichen unverkürzt und lehrplanmäßig durch¬
geführt und für die eröffneten Rlassen der resorm-realgymnasia-
l e n Abteilung des Lyzeums auf Grund eingehender schulbehördlicher
Inspektionen das Oeffentlichkeitsrecht erlangt werden.
Veränderungen im Lehrkörper.
Nachdem Lyzeallehrer Eduard Lorenz schon mit Beginn des
Schuljahres 1918/1919 von der militärischen Dienstleistung wieder in
seinen Berus eingerückt und Professor D r. I o s e f p a ttw i ch am \2. No¬
vember aus der Front zurückgekehrt war, war der interne definitive Lehr-