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Sfioptifon war für den wohltätigen Zweck vom Oberösterreichischen
Volksbildungsverein gegen geringe Entschädigung überlassen worden.
Der Vortragende wurde für seine selbstlose große Mühewaltung mit
reichem, wohlverdientem Beisall gelohnt.
Am 12. März Lichtbildervortrag über den jetzigen Krieg
im Vortragssaale des Kaufmännischen Vereinshauses zugunsten des
Kriegsfürsorgevereines unter sehr großer Beteiligung der Schülerinnen
und vieler Angehöriger derselben. Die Vorführung der Bilder besorgte
Herr Lehrer Ernst Für bock, der auch die Diapositive vom Oberöster¬
reichischen Volksbildungsvereine vermittelt hatte, den Vortrag des Textes
kaiserlicher Rat Lorenz.
XVI. Gesundheitspflege.
Wie in den früheren Jahren waren auch Heuer Direktion und Lehr¬
körper bemüht, das Schulgebäude, obwohl es von mehr als
600 Schülerinnen besucht war, nach Möglichkeit sauber und rein zu er¬
halten. Die Schülerinnen wurden bei jeder Gelegenheit angehalten, bei
dem Betreten des Schulhauses die Schuhe zu reinigen, die Fußböden sauber
zu halten und die aufgestellten Papierkörbe zu benützen. Ls wurde nicht
versäumt, die Jugend immer wieder auf die Wichtigkeit der Reinhaltung
der Kleider und Requisiten wie auch auf eine reinliche Körperhaltung auf¬
merksam zu machen.
während der Unterrichtspausen mußten alle Schülerinnen
das ganze Schuljahr hindurch die Lehrzimmer verlassen; sie ergingen sich
je nach den witterungsverhältnrssen entweder in den geräumigen Korri¬
doren oder im Schulhofe und auf der Turnsaalterrasse. Indesten wurden
die Klassenzimmer ausgiebig gelüftet.
Um die Gefahr vor ansteckenden Krankheiten zu verringern, nahm Herr
Dr. Karl K o w a r z über Ersuchen der Direktion kostenlos die Impfung
einer großen Anzahl von Schülerinnen vor, die am 28. und 30. Jänner in
der Anstalt durchgeführt wurde; die Revision der Geimpften zeigte ein
günstiges Ergebnis.
Der Gesundheitszustand und der Schulbesuch waren
befriedigend. Ernstere Erkrankungen und daher länger andauernde
Absenzen (über vier Wochen) betrafen \0 Schülerinnen, von Infektions¬
krankheiten wurden ¡2 befallen, und zwar \ von Influenza, \ von Masern,
q von Scharlach, 3 von Bräune, je \ von Mundseuche, Rötel und Mumps.
I Schülerin mußte sich einer schweren Operation unterziehen. 6 Schüle¬
rinnen konnten wegen ansteckender Krankheiten in der Familie oder im
brause die Schule längere Zeit nicht besuchen.