Volltext: XV. Jahresbericht des öffentlichen Mädchen-Lyzeums in Linz 1904 (15. 1904)

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V. Klasse> wöchentlich ^ Stunden. 
Lektüre und Literat Urkunde: Ginführung in die Geschichte der deutschen 
Literatur von ihren Anfängen bis Goethe auf Grund der Lektüre. Insbesondere sind 
aus der ersten Blütezeit das Nibelungenlied und Walther von der Vogelweide in 
neuhochdeutschen Übersetzungen zu berücksichtigen; aus der zweiten Blütezeit ist 
vornehmlich eine Auswahl aus Klopstocks Messias und den (Dden, Wielands Gberon, 
Lessings und Herders kritischen Schriften zu treffen. 
Ferner Lektüre von Lessings Minna von Barnhelm, Schillers Wilhelm Tell, 
Maria Stuart, Jungfrau von Orleans, entweder des ganzen Stückes oder doch der 
Hauptszenen. Daran anknüpfend Besprechung namentlich des Aufbaues der Handlung 
und Charakteristik der Hauptpersonen. 
Schriftliche Arbeiten wie in der IV.Klasse mit gesteigerten Forderungen 
an die Korrektheit der Form und an die stilistische Gewandtheit. 
Vortragsübungen memorierter Stücke. 
Freie Vorträge über Stoffe aus dem Gebiete des Unterrichtes. 
VI. maß#, wöchentlich ^ Stunden. 
Lektüre und Literatu??und e: Auswahl aus Schillers und Goethes 
Dichtungen und Prosaschriften, den Erscheinungen der nachklassischen Zeit, ferner 
aus den Werken deutfch-österreichischer Dichter, besonders Grillparzers, Lektüre von 
Schillers Wallenstein, Goethes Egmont, Iphigenie auf Tauris, Hermann und 
Dorothea, Grillparzers König Ottokars Glück und Ende, Sappho. 
Behandlung der dramatischen Lektüre wie in der V. Klasse. In den oberen 
Klassen ist die (zu kontrollierende) Privatlektüre dem Unterrichte dienstbar zu machen. 
Schriftliche Arbeiten wie in der V. Klasse, meist im Anschlüsse an 
die Lektüre. 
Freie Vorträge wie in der V. Klasse über Stoffe aus dem Gebiete des 
Unterrichtes und der eigenen Lektüre. 
Aranzöfifche Sprache. 
Lehrziel: Kenntnis der Formenlehre und Syntax der französischen Sprache. 
Sicherheit des Verständnisses der heutigen Schriftsprache. Größtmögliche Gewandtheit 
im mündlichen und schriftlichen Gebrauch der Umgangssprache. Kenntnis hervor- 
ragender Schriftsteller an der X}and der Lektüre einer Anzahl für die weibliche 
Jugend geeigneter Werke. Übersicht über die Entwicklung der französischen Literatur 
der letzten drei Jahrhunderte mit besonderer Berücksichtigung des Zeitalters 
Ludwig XIV. 
I. Klasse: wöchentlich 5 Stunden. 
Grammatik: Das Wichtigste aus der Formenlehre aller Redeteile, besonders 
der Hilfszeitwörter avoir und etre, auch in der Frage- und Verneinungsform. 
Konjugation des regelmäßigen Zeitwortes der I. Konjugation. 
Lektüre: Leseübungen und Lektüre einfacher zusammenhängender Stücke 
zum Zwecke mündlicher und schriftlicher Übungen. 
Sprechübungen: Einübung der für das Französische charakteristischen 
Laute in vorgesprochenen und vorgeschriebenen Wörtern und Sätzen, Erwerbung 
eines Wörterschatzes auf Grund der Anschauung und Besprechung von Bildern 
und Gegenständen.
	        
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