Volltext: XIV. Jahresbericht des öffentlichen Mädchen-Lyzeums in Linz 1903 (14. 1903)

Exkursionen 
im Dienste des deutschsprachlichen Unterrichts. 
Von Joh. Paul. 
Seit geraumer Zeit ist die Wichtigkeit, ja Unerläßlichkeit der sogenannten 
Exkursionen für den Unterricht anerkannt. Doch konnte man beobachten, 
wie diese Förderung hauptsächlich einzelnen bestimmten Lächern zugute kam, 
natürlich in erster Linie den naturwissenschaftlichen. Der physiker besucht 
mit seinen Schülern Fabriken, gewerbliche Anlagen, Sternwarten, Industrie- 
werke; der Naturhistoriker ergänzt in Museen das, was die Sammlungen der 
eigenen Anstalt nicht zu bieten vermögen, und belebt seinen Unterricht durch 
die Ausflüge in die freie Natur oder in botanische und zoologische Gärten. 
Der Geograph kann die Elemente des Unterrichts in der physikalischen 
Geographie im Anschluß an die Heimatskunde am besten im Freien er¬ 
läutern, er kann in Museen geognostische Reliefs u. dgl. seinen Schülern 
erklären; der Historiker endlich hat Gelegenheit, die Hilfswissenschaften seiner 
Disziplin, namentlich Kulturgeschichte, Münzenkunde, Diplomatik, paläo- 
graphie ic. in Museen und Instituten zur Belebung des Unterrichts heran- 
zuziehen. 
Sollte das alles, was in diesen Gegenständen dem Unterrichte so 
förderlich und nutzbringend ist, dem deutschsprachlichen Unterrichte verwehrt 
und unmöglich sein? Durchaus nicht! Und die nachfolgenden Zeilen sollen 
zeigen, welches reiche Material auch in dieser Einsicht uns zu Gebote steht, 
wenn wir es nur benützen wollen. Zwei Gesichtspunkte sind es, die den 
Anstoß zu diesem Aufsatze gegeben haben: erstens die Lehrmittelausstellung 
zu Ostern d. I. in Wien, die auch dem Sprachunterrichte gebührenden 
Raum gewährt hat, zweitens aber praktische versuche, die Verfasser mit 
seinen Schülerinnen am Linzer Mädchenlyzeum durchgeführt hat, Versuche, 
die gewiß ein gutes Ergebnis hatten, wenn dasselbe auch nicht unmittelbar 
in Erscheinung treten kann. 
Ls handelt sich also um tatsächliche versuche, nicht um theoretische 
Fragen. Allerdings ist das Thema damit nicht erschöpft; der Lehrer in
	        
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