Volltext: XIV. Jahresbericht des öffentlichen Mädchen-Lyzeums in Linz 1903 (14. 1903)

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Grammatik: Die Formenlehre in ihren regelmäßigen Erscheinungen. Bestand- 
teile des einfachen Satzes. Elemente der Satzverbindung und des Satzgefüges. (In 
Anknüpfung an das in der Volksschule Durchgenommene.) 
Schriftliche Arbeiten: Diktate als orthographische Übungen, wöchentlich 
einmal, etwa bis Weihnachten, hierauf bis zum Schlüsse des Schuljahres neben den 
Diktaten monatlich eine Haus- und eine Schularbeit. Stoff dazu geben kurze, mündlich 
vorgetragene oder vorgelesene Erzählungen einfacher Art. 
Memorieren und vortragen poetischer und prosaischer Lesestücke. 
II. Klasse, wöchentlich ^ Stunden. 
Lektüre: Leseübungen wie in der I. Klasse. Mündliche Wiedergabe wie in 
der I. Klasse, besonders Zusammenfassung umfangreicherer Lesestücke und Wiedergabe 
in gekürzter Form. Umgestaltung von Gedichten erzählenden Inhaltes in Prosa. 
Grammatik: Wiederholung und Vervollständigung der Formenlehre. Er- 
Weiterung der Lehre vom einfachen Satze. Die Satzverbindung. Satzgefüge einfacher Art. 
Schriftlich e Arbeiten: Jeden Monat ein Diktat als orthographische Übung, 
ferner eine Haus- und eine Schularbeit. Etwas umfangreichere Nacherzählungen. 
Umbildung einfacher Lesestücke nach gegebenen Gesichtspunkten, verkürzende Zusammen- 
fassung umfangreicherer Lesestücke, einfache Beschreibungen. 
Memorieren und vortragen wie oben. 
III. Klasse, wöchentlich 4 Stunden. 
Lektüre wie in der II. Klasse mit Hinweis auf die Bildlichkeit des Ausdruckes 
und auf die verschiedenen Stilgattungen. Besprechung der Lesestücke mit Rücksicht auf 
Inhalt und Form. Elemente der Metrik. Kurze Mitteilungen über Leben und Wirken 
hervorragender Dichter. 
Grammatik: Eingehendere Behandlung des einfach und mehrfach zusammen- 
gesetzten Satzes. Der Gliedersatz. Die wichtigsten Gesetze der Wortbildung. 
Schriftliche Arbeiten: Anleitung zum Disponieren an Musterbeispielen des 
Lesebuches. Verwertung dieser Übungen in Aufsätzen mit mehr selbständiger Verarbeitung 
gegebener Stoffe zu Erzählungen, Beschreibungen, Schilderungen und vergleichen. 
Ein Diktat jeden Monat als orthographische Übung. Jeden Monat eine Haus- 
und eine Schularbeit. 
Memorieren und vortragen wie oben. 
IV. Klasse, wöchentlich H Stunden. 
Lektüre epischer, lyrischer und didaktischer Gedichte, sowie prosaischer Muster- 
stücke mit besonderer Berücksichtigung der altklassischen Literatur, namentlich der 
homerischen Dichtungen in Übersetzungen und der deutschen Volksepen, Nibelungenlied 
und Gudrunlied in Auszügen. An der Hand der Lektüre zu gewinnende Erkenntnis 
des Wesens der epischen, lyrischen und didaktischen Dichtungsformen, Fortsetzung der 
Belehrungen über die Metrik, Fortführung der biographischen Mitteilungen. Einführung 
in die dramatische Lektüre. 
Schriftliche Arbeiten: Dispositions-Übungen wie in der III. Klaffe, ver- 
wertung des aus der Lektüre und aus anderen Fächern gewonnenen Gedankenstoffes 
zu Erzählungen, Schilderungen, vergleichen. — Briefe, Geschäftsaufsätze. In jedem 
Semester fünf bis sechs Aufgaben, in der Mehrzal zur häuslichen Bearbeitung. 
Vortragsübungen memorierter Stücke. 
V. Klasse, wöchentlich ^ Stunden. „ 
Lektüre und Literaturkunde: Einführung in die Geschichte der deutschen 
Literatur von ihren Anfängen bis Goethe auf Grund der Lektüre. Insbesondere sind
	        
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