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bereits um das Lyzeum erworbenen Verdienste und ersucht um seine
fernere kräftige Unterstützung. Herr Gemeinderat Hornik dankt für
die freundlichen Empfangsworte und erwähnt, daß sein Referat bezüg¬
lich der Übernahme der Pensionsgarantie durch die Gemeinde wohl
ein ziemlich schwieriges war, daß er sich aber der Arbeit gern unter¬
zogen habe, weil er das jetzige Lyzeum kenne und schätze, und
daß schließlich die Bedeutung der Anstalt den Ausschlag gab. Er
wolle sehr gern zum U)ohle und Gedeihen derselben sein Bestes bei¬
tragen.
Der größte Teil der Sitzung wurde von der Erledigung der
Schulgeld - Befrein ngsgesuche in Anspruch genommen. Im
ganzen wurden ^0 ganze und 70 halbe Schulgeldbefreiungen und drei
Ermäßigungen an Staatsbahnbeamte bewilligt. Bei der Zuerkennung
dieser Begünstigungen wurde int Sinne des § 5 des Organisations-
ftatuts der Vorgang eingehalten, daß \. im ersten Semester neu ein¬
tretenden Schülerinnen keine ganze Befreiung gewährt wurde, und
daß 2. in einzelnen Fällen die sogenannte „Ermäßigung" (ein viertel
des ganzen Schulgeldes, s5 K statt 20 K monatlich) auch an Nicht-
beamte verliehen wurde.
Am H. Oktober wurde im Sinne des k. k. Landesschulrat-Erlasses
vom September Z. 707 s, anläßlich des Allerhöchsten
Namensfestes Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef I.
zugleich auch dessen 80. Geburtstag durch eine interne Schulfeier
begangen. Nach dem vom Neligionslehrer Dr. I. Grosam s0 Uhr
vormittags zelebrierten Festgottesdienst versammelten sich Schülerinnen
und Lehrkörper in der geschmückten städtischen Turnhalle. Nach Ab-
singung einer vom Herrn Gesangslehrer Fr. Pr am er eingeübten Fest-
hymne durch den Gesangschor der Anstalt brachte die Schülerin der
V. Klasse Emilie Thristl durch Vortrag der Dichtung „Heil dem
Kaiser!" von Leo Smolle die wünsche der studierenden Jugend dem
kaiserlichen Jubelgreise gegenüber zum Ausdrucke, hierauf legte die
Schülerin der VI. Klasse Emma Löcker in einer von der Lyzeal-
lehrerin Marie Brunner verfaßten weihevollen Festrede die Bedeu¬
tung des seltenen Tages in begeisternder weise dar. Mit der Absin-
gung der Volkshymne schloß die zwar kurze und einfache, aber durch¬
aus würdig und eindrucksvoll verlaufene Festfeier.
Am 8. Oktober begann der Anstands- und Tanzkurs für
das Oberlyzeum unter Leitung des Ballettmeisters Herrn Karl Horn;
am 5. Februar wurde er geschloffen.